Weniger Fahrraddiebstähle in Sachsen-Anhalt - Polizei warnt trotzdem
Magdeburg - Die Zahl der als gestohlen gemeldeten Fahrräder ist in Sachsen-Anhalt gesunken. Während die Polizei im vergangenen Jahr 9043 Fahrraddiebstähle erfasste, waren es 2013 noch 13.274 gewesen.
Der höchste Stand in den vergangenen zehn Jahren war nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) 2015 mit 14.992 Diebstählen erreicht worden.
Die meisten Fahrräder wurden im vergangenen Jahr im Bereich der Polizeiinspektionen Magdeburg (3969) und Halle (2716) gestohlen. Insgesamt lag der Vermögensschaden bei rund 8,2 Millionen Euro im Land.
"Die Zahl der als gestohlen gemeldeten Räder ist hoch. Die Polizei rät deshalb, abgestellte Räder unbedingt gegen Diebstahl zu sichern und darüber hinaus individuell zu kennzeichnen", sagte ein Sprecher des LKA. Die Polizei empfiehlt die kostenlose Fahrradpass-App, in der bestimmte Daten gespeichert werden könnten.
Besitzer sollten auf ein gutes Schloss setzen, beispielsweise stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser. Außerdem solle man das Fahrrad an einem fest verankerten Gegenstand anschließen.
Zudem solle man es vermeiden, das Rad in dunklen Ecken, auf einsamen Plätzen oder in schlecht einsehbaren Straßen abzustellen. "Auch Öffentlichkeit schützt vor Diebstahl", sagte der Sprecher.
Immer mehr Fälle von Fahrraddiebstahl werden aufgeklärt
Die Aufklärungsquote ist zuletzt gestiegen. Während 2021 noch 12,6 Prozent der Fälle gelöst wurden, waren es im vergangenen Jahr 17,2 Prozent. Dies sei ein wichtiger polizeilicher Erfolg, sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen, Sebastian Striegel (41), der Deutschen Presse-Agentur. "Ziel muss es sein, in den kommenden Jahren mindestens jeden vierten Diebstahl von Fahrrädern aufzuklären, um den Druck auf Täter deutlich zu erhöhen."
Striegel forderte zudem erneut eine Fahrradstaffel bei der Landespolizei. "Wir wollen, dass Sachsen-Anhalt als letztes Bundesland in Deutschland endlich auch das Fahrrad zum regulären Einsatzmittel macht und eine Fahrradstaffel aufstellt."
Titelfoto: Andreas Gebert/dpa