Vorverkauf des Deutschlandtickets in Sachsen-Anhalt angelaufen
Magdeburg - Ab dem 1. Mai können Fahrgäste mit dem 49-Euro-Abo bundesweit im Nah- und Regionalverkehr fahren. Bei den Verkehrsbetrieben in Sachsen-Anhalt ist der Vorverkauf des Deutschlandtickets am Montag angelaufen.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe schoben den Verkauf schon vor Tagen über eine Vorregistrierung an. Das Abo-Ticket soll die Kunden dann Mitte April erreichen, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Am Montag startete zusätzlich zu den Voranmeldungen der reguläre Verkaufsprozess. Auch diese Kunden sollen dann das Ticket via E-Mail erhalten. In der Mail sei auch der QR-Code enthalten, mit dem die Kunden das Ticket in ihre Handy-App laden könnten.
Die Verkehrsgesellschaft Südharz startete ebenso am Montag mit dem Verkauf. Man werde das Ticket als Handyticket ausgeben, hieß es vom Unternehmen. Eine Chipkarte könne man demnach nicht über den Verkehrsbetrieb erwerben.
Begleitend zum Verkauf auf der Internetseite plant das Unternehmen, einen QR-Code zu generieren, über den die Kunden direkt zur Buchungsseite gelangen.
In Halle konnten sich Abonnentinnen und Abonnenten des Nahverkehrs seit dem 6. März für das Deutschlandticket vorregistrieren lassen. Wer seinen laufenden Tarif wechseln will, konnte dies ebenfalls bereits angeben.
Eigenen Angaben zufolge rechnete die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) damit, dass bis zum Start des Vorverkaufs etwa die Hälfte der 38.000 Stammkunden vorregistriert sind.
Präsident des Landkreistags sieht doppelten Nachteil für Städte und Landkreise
Noch vor dem Start des Vorverkaufs des 49-Euro-Tickets kündigten einzelne Länder und Verkehrsverbünde an, vergünstigte Sondertarife einführen zu wollen.
Für Städte und Landkreise habe dies gleich einen doppelten Nachteil, kritisierte der Landrat des Burgenlandkreises und Präsident des Landkreistags Sachsen-Anhalt, Götz Ulrich (53, CDU): "Einerseits wird die Geltung des Deutschlandtickets unübersichtlich und damit aus Nutzersicht unverständlicher. Andererseits werden der ÖPNV-Finanzierung wiederum Mittel entzogen, die wir sehr dringend für den Ausbau des Angebots im ländlichen Raum brauchen würden."
Die Bundesländer müssen Sondertarife etwa für Studierende selbst finanzieren.
Zusätzliche Vergünstigungen sollten deshalb seiner Meinung nach nicht gewährt, Regionalisierungsmittel dem ÖPNV im ländlichen Raum zugeführt werden, sagte Ulrich. Zudem befürchteten die Landkreise, dass viele Pendlerinnen und Pendler das Ticket in Großstädten erwerben und dann auch im ländlichen Raum nutzen.
Durch die bundesweite Einführung des Tickets sähen sich die Landkreise in einer politischen Drucksituation, sagte Ulrich. Bund und Länder hätten keine stabile rechtliche Grundlage für die Umsetzung des Deutschlandtickets geschaffen, kritisierte er.
Deshalb bestehe unter anderem große Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Aufteilung der Einnahmen.
Abonnenten des Deutschlandtickets können ab 1. Mai bundesweit alle öffentlichen Verkehrsmittel im Nah- und Regionalverkehr nutzen.
Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa