Viele Medaillen für Sachsen-Anhalt: World Police and Fire Games beendet

Winnipeg/Magdeburg - Die 20. World Police and Fire Games sind am Sonntag in Winnipeg (Kanada) zu Ende gegangen. In Wettkämpfen traten die besten Einsatzkräfte aus aller Welt gegeneinander an. Sachsen-Anhalts Teilnehmer waren einmal mehr sehr erfolgreich.

Daniel Gäbler aus Halle stieß bei den Weltsportspielen der Polizei und Feuerwehr die zweitbeste Weite in seiner Altersklasse.
Daniel Gäbler aus Halle stieß bei den Weltsportspielen der Polizei und Feuerwehr die zweitbeste Weite in seiner Altersklasse.  © Annette Schneider-Solis/dpa

Der Treppenlauf ist immer einer der letzten Wettbewerbe bei den Weltsportspielen der Polizei und Feuerwehr. Und immer einer der Höhepunkte: Muskelkater garantiert.

Der Blick hinauf an der gläsernen Fassade flößt Respekt ein: 44 Etagen sind im Zentrum des kanadischen Winnipeg zu erklimmen. Die Besten schaffen das in weniger als vier Minuten.

Tashina Steffan von der Magdeburger Bereitschaftspolizei holt in ihrer Altersklasse Silber und Gold in der Teamwertung. Feuerwehrfrau Katharina Dieckow aus Halle ist Teil des Goldteams, das in voller Feuerwehr-Schutzausrüstung den Wolkenkratzer erklommen hat.

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Jörg Sparenberg hat einen neuen Rekord bei den World Police and Fire Games aufgestellt. "Ich bin super zufrieden", freut sich der Kriminalpolizist aus Halle. "Ich habe den Rekord von 2005 in meiner Altersklasse über 45 um einen Zentimeter verbessert."

Zuvor hatte sich der Beamte vom Landeskriminalamt im Hochsprung ein spannendes Duell mit einem Kollegen aus Hongkong geliefert. Alle anderen Mitbewerber sind bereits ausgeschieden, als die Latte für die beiden Athleten im Drei-Zentimeter-Takt höher gelegt wird.

Auch Kontakte zu Kollegen zählen

Jörg Sparenberg (49) vom Landeskriminalamt stellte im Hochsprung einen neuen Rekord bei den Weltsportspielen der Polizei und Feuerwehr in der Altersklasse ab 45 Jahren auf.
Jörg Sparenberg (49) vom Landeskriminalamt stellte im Hochsprung einen neuen Rekord bei den Weltsportspielen der Polizei und Feuerwehr in der Altersklasse ab 45 Jahren auf.  © Annette Schneider-Solis/dpa

Als sie auf die Rekordhöhe von 1,71 Meter gelegt wird, hat Sparenberg die Goldmedaille bereits sicher. "Ich wollte den Altersklassenrekord schon im vorigen Jahr in Rotterdam knacken, aber da hat es nicht geklappt", erinnert er sich.

Diesmal klappt es im dritten Versuch. Beifall von den Kollegen aus Sachsen-Anhalt, die mitgereist sind. Zehn sind es in diesem Jahr, ein deutlich kleineres Team als in Rotterdam.

Sparenberg tritt seit Jahren in den leichtathletischen Disziplinen an, hat bereits eine bunte Medaillensammlung zu Hause. Genauso wichtig wie die sportlichen Erfolge sind für ihn aber auch die Kontakte zu Kollegen aus aller Welt: "Man kennt sich über die Jahre, tritt immer wieder gegeneinander an", erzählt der 49-jährige.

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"Das ist das, was die Spiele ausmacht. Man unterhält sich, mit einigen hat man auch zwischen den Spielen Kontakt."

Sparenberg holt in diesem Jahr auch noch Gold im Weitsprung. "Das war ein verrückter Wettkampf", erzählt er. "Nach einem der ersten Versuche bin ich die 4x400-Meter-Staffel gelaufen. Danach habe ich zwei Sprünge ausgelassen und nur noch den sechsten gemacht. Da war aber die Luft raus."

Mit seiner Weite ist Sparenberg nicht ganz zufrieden, doch unter den Umständen war nicht mehr drin.

Reisekosten müssen privat bezahlt werden

Bei den World Police and Fire Games gibt es zahlreiche Wettkämpfe in verschiedenen Sportarten wie bei den Olympischen Spielen.
Bei den World Police and Fire Games gibt es zahlreiche Wettkämpfe in verschiedenen Sportarten wie bei den Olympischen Spielen.  © Annette Schneider-Solis/dpa

Als Sparenberg seinen Rekordsprung absolviert, drückt ihm Daniel Gäbler die Daumen. Der Justizbeamte aus Halle tritt in Diskuswerfen und Kugelstoßen an und holt dort Bronze und Silber.

Zwischendurch hat er noch einen Crosslauf absolviert, wo es ebenfalls für Bronze reicht. "Ich kenne meine Gegner in den technischen Disziplinen seit Jahren", erzählt er, der 2019 in Chengdu zum ersten Mal an den Weltsportspielen teilgenommen hat. "Für mich ist das ein wichtiger Grund, immer wieder anzutreten. Es ist sehr familiär."

Die Teilnahme an den Wettkämpfen und die Reisekosten tragen die Sportler selbst. In diesem Jahr ist Sachsen-Anhalt wieder mit allen startberechtigten Bereichen vertreten: Polizei, Feuerwehr, Justiz und Zoll.

Die Medaillen müssen in den nächsten Tagen noch gezählt werden. Neben der Leichtathletik waren die sachsen-anhaltischen Sportler auch im Schwimmen, Bogenschießen und Bodybuilding erfolgreich.

Erfolgreichster Sportler ist in diesem Jahr mit elfmal Edelmetall der pensionierte Polizist Werner Zabel aus Halle. Er ist in verschiedenen Leichtathletikdisziplinen gestartet und hat teilweise mehrere Wettkämpfe am Tag absolviert.

Bei der Abschlussfeier am Sonntagabend wurden die letzten Trikots getauscht, Mailadressen aufgeschrieben, Fotos gemacht. Die Fahne der Spiele wurde eingerollt und an den Ausrichter der nächsten Spiele übergeben.

Die finden im Sommer 2025 in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama, statt. Sparenberg und Gäbler sind bei der Abschlussfeier schon nicht mehr dabei.

Während es den Polizisten wieder in die Heimat zieht, wird Gäbler seinen Urlaub verlängern und weiter nach Vancouver und Hawaii fliegen.

Titelfoto: Annette Schneider-Solis/dpa

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