"Viel Spaß mit neun Mädels": Wapiti-Hirsch verlässt Wildpark Weißewarte und landet im Serengeti-Park

Weißewarte - Die Abwicklung des Wildparks Weißewarte (Landkreis Stendal) geht zügig voran.

Für den Transport musste das Tier betäubt werden.
Für den Transport musste das Tier betäubt werden.  © Wolfgang Benndorf/dpa

Von insgesamt 350 Tieren sind bereits 60 Prozent in neue Hände gegeben. Für fast alle anderen gibt es Interessenten.

Am Samstag verließ der größte Bewohner den Park. Der Wapiti-Hirsch Hermann hat im Serengeti-Park Hodenhagen (Niedersachsen) ein neues zu Hause gefunden. "Jetzt geht der Captain von Bord", sagte Thomas Wamser, dessen Tipada-Group mit der Versorgung und Abgabe des Tierbestandes beauftragt ist, beim Abschied.

Für den fachkundigen Transport musste das rund 350 Kilogramm schwere Tier zunächst demobilisiert werden. Dazu waren zwei Betäubungsdosen, die durch Tierärztin Venna König per Blasrohr und Luftdruckgewehr gesetzt wurden, erforderlich.

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In Hodenhagen wird der Neuzugang zunächst zwei Wochen in Quarantäne verbringen, bevor er auf das Freigelände darf. "Er wird dort mit neun Mädels viel Spaß haben", sagte die Tierärztin. Das bisherige Oberhaupt der dortigen Herde war verstorben.

Gleichzeitig gingen zwei Emus mit auf die Reise nach Niedersachsen. Auch das Einfangen dieser stattlichen Laufvögel verlief ohne Aufregung und Komplikationen.

Die Wapiti-Weibchen und ein Junghirsch aus Weißewarte würden in anderen zoologischen Einrichtungen untergebracht werden, sagte Wamser.

Verschiedene Konzepte konnten Wildpark nicht retten

Wapiti-Hirsch Hermann beginnt ein neues Leben im Serengeti-Park Hodenhagen (Niedersachsen).
Wapiti-Hirsch Hermann beginnt ein neues Leben im Serengeti-Park Hodenhagen (Niedersachsen).  © Wolfgang Benndorf/dpa

Sachsen-Anhalts einst größter Wildpark ist seit Ende vorigen Jahres geschlossen. Der Tierbestand wird aufgelöst.

Die Abgabe erfolgt kostenlos. Die Interessenten müssen allerdings die Befähigung zur Haltung der jeweiligen Art nachweisen.

Bis Ende Juni 2023 muss das Gelände laut einer Verfügung des Landkreises Stendal "besenrein" sein. Das Aus für den größten Wildpark Sachsen-Anhalts kommt im 50. Jahr seines Bestehens.

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Die Einheitsgemeinde Tangerhütte ist Eigentümer des Areals und hat in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Konzepten vergeblich versucht, den Wildpark zu erhalten.

Die Anlage, zu der ein großer Spielplatz und Versorgungseinrichtungen gehören, soll nicht dem Verfall preisgegeben werden. Anfang März werde der Betrieb des Parks erneut ausgeschrieben, sagte Bürgermeister Andreas Brohm (45, parteilos).

Er setzt in kleinerem Maßstab auf einen "Wildpark reloaded".

Titelfoto: Wolfgang Benndorf/dpa

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