Streit um Tagebau-See in Mitteldeutschland: Verkauf der Goitzsche soll rückgängig gemacht werden

Bitterfeld-Wolfen - Der Verkauf der Goitzsche an einen privaten Investor vor zehn Jahren soll rückgängig gemacht werden.

Vor fast genau zehn Jahren wurde der Goitzsche-See größtenteils an private Investoren verkauft. Der geflutete Tagebau ist bei Touristen und Wassersportlern beliebt. Doch es gibt Diskussionen um den Verkauf. (Archivbild)
Vor fast genau zehn Jahren wurde der Goitzsche-See größtenteils an private Investoren verkauft. Der geflutete Tagebau ist bei Touristen und Wassersportlern beliebt. Doch es gibt Diskussionen um den Verkauf. (Archivbild)  © Hendrik Schmidt/ZB/dpa

Der Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen habe sich im nicht-öffentlichen Teil einer Sondersitzung am Montagabend mehrheitlich dafür ausgesprochen, bestätigten Teilnehmer auf Anfrage. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.

Die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft sei nun aufgefordert, den Rücktritt vom Vertrag bei dem Investor offiziell zu erklären, hieß es. Stimme der Investor dem nicht zu, müsse es eine juristische Klärung geben.

Der Stadtrat wirft dem Käufer vor, vertragliche Pflichten verletzt zu haben. Unter anderem soll es um freie Zugänge zum See gehen.

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Der Geschäftsführer der Goitzsche Tourismus GmbH, Ingo Jung, wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück. Der Vertrag sei wasserdicht und inhaltlich werde alles erfüllt, sagte er.

Freizeitlandschaft Goitzsche im Jahr 2013 verkauft

2013 war die bei Touristen beliebte Freizeitlandschaft Goitzsche verkauft worden, nachdem ein kommunaler Firmenverbund, dem die Fläche gehört hatte, in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.

Damaliger Käufer war unter anderem eine Gesellschaft, die zur Unternehmensgruppe Merckle (Ratiopharm) gehört.

Eine Arbeitsgruppe des Stadtrats kam im Frühjahr zu dem Ergebnis, dass der Verkauf für 2,9 Millionen Euro an den privaten Investor aber nicht alternativlos gewesen sein soll.

Der See entstand nach der Flutung eines alten Tagebaus und wurde 2005 für die Nutzung von Wassersport und Tourismus freigegeben.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/ZB/dpa

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