Sprengsatz gebaut, um Menschen zu töten: Bomben-Bastler (36) schweigt
Halle (Saale) - Der 36-Jährige aus Halle, in dessen Wohnung am Wochenende ein Sprengsatz gefunden wurde, schweigt zu seinen Plänen.
Der Mann habe sich bislang nicht eingelassen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann den Sprengsatz selbst gebaut hat, um ihn einzusetzen und Menschen zu töten.
Es werde wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Bislang seien keine Mittäter oder Gruppierungen bekannt, sagte der Sprecher. Auch Hinweise auf seine konkrete Absicht fehlten. Es würden nun beschlagnahmte Datenträger ausgewertet. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft.
Die Ermittler gehen bei ihm von einer rassistischen und rechtsextremen Gesinnung aus, entsprechende Schriftstücke seien in seiner Wohnung gefunden worden. Der Mann ist wegen diverser Delikte vorbestraft, vor allem wegen Vermögens- und Gewaltdelikten, wie der Sprecher weiter sagte. Politische Straftaten seien nicht darunter.
Am Samstag hatte die Polizei in der Wohnung des 36-Jährigen den wohl zündfähigen Sprengsatz gefunden. Es wird untersucht, welcher Schaden bei einer möglichen Detonation entstanden wäre. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft wird davon ausgegangen, dass der Sprengsatz geeignet gewesen wäre, Menschen zu töten. Etwa 50 Anwohner hatten ihre Wohnungen aus Sicherheitsgründen zeitweise verlassen müssen.
Samstagmittag war die Polizei darüber informiert worden, dass der 36-Jährige aus dem Mehrfamilienhaus heraus rassistische Äußerungen von sich gebe und Passanten mit einem mutmaßlichen Gewehr bedrohe, hieß es.
Titelfoto: Tom Musche