Selbst gebauter Sprengsatz, um Menschen zu töten? So steht es um den Fall in Halle

Halle (Saale) - Rund einen Monat, nachdem die Polizei einen zündfähigen Sprengsatz in einer Wohnung in Halle gefunden hat, liegen noch keine genaueren Erkenntnisse zu dem Fund vor.

Die Polizei fand Anfang April einen zündfähigen Sprengsatz in einer Wohnung in Halle.
Die Polizei fand Anfang April einen zündfähigen Sprengsatz in einer Wohnung in Halle.  © Tom Musche/dpa-Zentralbild/dpa

"Die Ermittlungen in dieser Sache dauern an. Gesicherte Erkenntnisse zur Art und Menge des Sprengstoffs und zur Sprengkraft der Vorrichtung liegen noch nicht vor", erklärte Staatsanwalt Dennis Cernota auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Angaben machte er "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht.

Die Polizei war Anfang April zunächst darüber informiert worden, dass ein 36-Jähriger aus dem Mehrfamilienhaus in der Schlosserstraße heraus rassistische Äußerungen von sich gebe und Passanten mutmaßlich mit einem Gewehr bedrohe.

Bei der Überprüfung der Wohnung des Mannes habe es sich als Spielzeuggewehr erwiesen. Zusätzlich fanden die Beamten allerdings mehrere verdächtige Gegenstände. Etwa 50 Anwohner hatten ihre Häuser sicherheitshalber vorübergehend verlassen müssen.

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Anschließend wurde der betrunkene Tatverdächtige festgenommen. Später war ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Der 36-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Ihm wird unter anderem verbotener Umgang mit Sprengstoffen zur Last gelegt.

Ermittler gehen bei 36-Jährigem von rassistischer und rechtsextremer Gesinnung aus

Etwa 50 Anwohner hatten ihre Häuser sicherheitshalber vorübergehend verlassen müssen.
Etwa 50 Anwohner hatten ihre Häuser sicherheitshalber vorübergehend verlassen müssen.  © LeipzigFireFighter

Nach dem Fund des Sprengsatzes hatte das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Unklar war unter anderem, welcher Schaden bei einer möglichen Detonation entstanden wäre.

Der Beschuldigte hatte sich laut Staatsanwaltschaft zunächst nicht zu seinen Plänen geäußert. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann den Sprengsatz selbst gebaut hat, um ihn einzusetzen und Menschen zu töten.

Es werde deshalb auch wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.

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Die Ermittler gehen bei dem 36-Jährigen von einer rassistischen und rechtsextremen Gesinnung aus, entsprechende Schriftstücke wurden den Angaben nach in seiner Wohnung gefunden.

Der Mann ist wegen diverser Delikte vorbestraft, vor allem wegen Vermögens- und Gewaltdelikten, wie der Sprecher weiter sagte. Politische Straftaten seien nicht darunter.

Titelfoto: Tom Musche/dpa-Zentralbild/dpa

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