Security in der Notaufnahme: Gewalt gegen Ärzte nimmt zu

Magdeburg - Ärzte und medizinisches Personal in Sachsen-Anhalt wollen ihren Patienten helfen. Dabei werden sie immer wieder Ziel von Beschimpfungen, Drohungen und körperlichen Angriffen. Was lässt sich tun?

Die Gewalt gegen medizinisches Personal hat in der Vergangenheit zugenommen. (Symbolbild)
Die Gewalt gegen medizinisches Personal hat in der Vergangenheit zugenommen. (Symbolbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Sachsen-Anhalts Ärztepräsident Uwe Ebmeyer (61) sieht eine zunehmende Aggressivität, die Ärzten und medizinischem Personal entgegenschlägt.

Es gebe ein höheres aggressives Potenzial derzeit, das sei auch in den Praxen, in den Krankenhäusern und in den Notaufnahmen zu beobachten, sagte Ebmeyer in Magdeburg. "Das ist etwas, was ich mit größter Sorge betrachte."

Zahlen zu den Übergriffen gebe es nicht, so der Präsident der Ärztekammer. "Wir kennen nur Anekdoten, wir kriegen Mitteilungen. Wir wissen von einzelnen Notaufnahmen beispielsweise, sie einen Sicherheitsdienst permanent vorhalten."

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Aus dem Rettungsdienst gebe es entsprechende Berichte, wonach polizeiliche Unterstützung notwendig geworden sei.

Die Ärztekammer prüfe im Moment, ob man die Fälle erfassen könne. "Das sind, glaube ich, ganz wichtige Zahlen und die wollen wir auch wissen."

Zudem gehe es um mögliche Unterstützung dort, wo sich Kolleginnen und Kollegen alleingelassen fühlten von anderen Beteiligten.

Fortbildung für Deeskalation und Selbstschutz

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Jörg Böhme, sagte, im Bereitschaftsdienst sei ursprünglich jeder Arzt und jede Ärztin allein mit dem Auto unterwegs gewesen.

Inzwischen werde jeder im ärztlichen Bereitschaftsdienst gefahren, um das Risiko von Übergriffen zu minimieren. "Wir hoffen, dass die Hemmschwelle, wenn zwei reinkommen zum Hausbesuch, eine andere ist."

Fortbildungsmaßnahmen für Notärzte gebe es auch, ergänzte Ebmeyer. Als Schwerpunkt für das kommende Jahr seien die Themen Deeskalation und Selbstschutz beschlossen worden. Der Bedarf sei da.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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