Schwarzfahrer überführt: 89-Jähriger wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Polizei

Halle (Saale) - Die Polizei bekam am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr eine Meldung, dass sich im Intercity-Express, der von Berlin nach Halle unterwegs war, ein unkooperativer Rentner ohne Ticket befand.

Der Zug war von Berlin nach Halle unterwegs.
Der Zug war von Berlin nach Halle unterwegs.  © dpa/Jan Woitas

Der 89-Jährige stieg in Berlin in den Zug ein und machte es sich in der ersten Klasse gemütlich, berichtete die Bundespolizeiinspektion Magdeburg.

Wenig später kam die Zugbegleiterin vorbei und wollte sein Ticket sehen. Doch der Mann reagierte auch nach mehrmaliger Nachfrage nicht auf die Frau, weshalb sie sich dazu entschied, die Polizei zu rufen.

Diese machte sich prompt auf den Weg und nahm den Zug am Hauptbahnhof Halle in Empfang.

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Doch auch die Beamten konnten den Senior nach mehrmaliger Aufforderung nicht dazu bewegen, aufzustehen und den Zug für die weitere Datenaufnahme zu verlassen.

Auf ihre Ansprache reagierte der Rentner aggressiv und fing an, sie auf Russisch zu beschimpfen.

Rentner wird wütend: Bundespolizei muss eingreifen

Der Rentner (89) wollte einfach nicht von seinem Platz aufstehen. (Symbolbild)
Der Rentner (89) wollte einfach nicht von seinem Platz aufstehen. (Symbolbild)  © 123RF/schristina

Nachdem eine 24-jährige Polizistin genug hatte, griff sie nach seinen Sachen in der Hoffnung, dass der Mann ihr so folgen würde. Diese Handlung löste jedoch nur noch mehr Wut in ihm aus und er begann, die Beamten zu treten.

"Die Einsatzkräfte versuchten den Mann anschließend mittels einfacher körperlicher Gewalt aus dem Zug zu holen, wodurch er sich krampfhaft an den Sitzen festhielt, sich zu Boden fallen ließ und sich gegen die Laufrichtung sperrte", hieß es in ihrer Erklärung.

Nach einem längeren Hin und Her gelang es den Beamten schließlich, den Mann aus dem Zug zu bringen, und offenbar hatte sich auch seine Gemütslage wieder beruhigt. So konnte er ohne weitere Zwischenfälle zur Dienststelle gebracht werden.

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Trotzdem erwarten ihn nun Anzeigen "wegen Erschleichens von Leistungen, Hausfriedensbruchs sowie des tätlichen Angriffs auf und gegen Vollstreckungsbeamte", erklärte die Bundespolizei weiter.

Titelfoto: dpa/Jan Woitas

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