Sachsen-Anhalts Abgeordnete schießen gegen Deutsche Bahn: "Einzige Katastrophe!"

Magdeburg - Nach anhaltenden Zugausfällen und Verspätungen in Sachsen-Anhalt haben mehrere Landespolitiker deutliche Kritik an der Deutschen Bahn geübt.

Angeordnete des Landtags in Sachsen-Anhalt, darunter Cornelia Lüddemann (54, Grüne, l.) und Lydia Hüskens (58, FDP) kritisierten die Deutsche Bahn.
Angeordnete des Landtags in Sachsen-Anhalt, darunter Cornelia Lüddemann (54, Grüne, l.) und Lydia Hüskens (58, FDP) kritisierten die Deutsche Bahn.  © Bildmontage: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Situation sei nicht zufriedenstellend, sagte Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann (54) am Freitag im Infrastrukturausschuss des Landtags: "Ich will, dass Züge fahren."

Insbesondere auf den Strecken Halle-Sangerhausen-Kassel und Magdeburg-Halle hatte es immer wieder Probleme gegeben. Viele Züge fielen aus oder hatten Verspätung.

Ausschussvorsitzender Falko Grube (45, SPD) sagte, die aktuelle Situation motiviere Leute dazu, mehr Auto zu fahren. Er habe das Gefühl, in Sachsen-Anhalt würden schneller Züge gestrichen als woanders.

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Kerstin Eisenreich (54, Die Linke) sagte, es sei "eine einzige Katastrophe", dass der Ausfall von eines Stellwerksmitarbeiters wie zuletzt für Zugausfälle und lange Umleitungen sorge. "Hier müssen dringend Verbesserungen in Gang gebracht werden."

Der Regionalchef der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Martin Walden, räumte die Probleme im Ausschuss ein. Kurzfristige Zugausfälle seien "inakzeptabel", sagte er.

Deutsche Bahn nennt fehlendes Personal als Hauptproblem

Die Deutsche Bahn hat besonders in Sachsen-Anhalt viele Verspätungen und Ausfälle zu melden.
Die Deutsche Bahn hat besonders in Sachsen-Anhalt viele Verspätungen und Ausfälle zu melden.  © Roberto Pfeil/dpa

Verantwortlich dafür seien Personalprobleme. Es gingen viele ältere Mitarbeiter in den Ruhestand, außerdem gebe es eine höhere Fluktuation beim vorhandenen Personal. Weiterhin sei man mit der Digitalisierung nicht so schnell vorangekommen wie erhofft.

Walden ließ durchblicken, dass die Situation auch in Zukunft schwierig bleiben könnte. Man versuche zwar mehr Personal zu rekrutieren, sagte er. Die Mitarbeiter würden aber oft in veralteten Stellwerken arbeiten müssen, zudem sei die Arbeit anstrengender und schlechter vergütet als andere Tätigkeiten.

"Unser Dilemma ist, dass wir im Grunde für einen Arbeitsplatz begeistern müssen, der nicht so attraktiv ist", sagte der Konzernbevollmächtigte.

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Verkehrsministerin Lydia Hüskens (58, FDP) hatte zuletzt den Ersatz der veralteten Stellwerkstechnik durch moderne elektronische beziehungsweise digitale Stellwerke gefordert.

Die Bahn bestätigte am Freitag, dass perspektivisch technische Lösungen geplant seien. Die Umsetzung werde aber noch dauern, so Walden.

Titelfoto: Bildmontage: Roberto Pfeil/dpa, Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa,

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