Rentner Wolfhard L. (†77) wegen Zeugenaussage ermordet: Seine Familie lebt immer noch in Angst!

Zahna-Elster - Seit 2019 hielten das Verschwinden und der Mord am 77-jährigen Wolfhard L. aus Zahna in Sachsen-Anhalt die Polizei und Justiz in Atem. Ende 2020 wurde der Mörder des arglosen Rentners zu einer lebenslangen Haft verurteilt - seine Angehörigen fürchten jedoch noch heute, dass der Rachezug des Täters auch sie selbst treffen könnte!

In einem kleinen Bachlauf unweit seines Hauses ertrank Wolfhard L. in nur knapp 20 Zentimeter tiefem Gewässer.
In einem kleinen Bachlauf unweit seines Hauses ertrank Wolfhard L. in nur knapp 20 Zentimeter tiefem Gewässer.  © Screenshot MDR/Kripo Live

Der Fall aus Sachsen-Anhalt ging immer wieder durch die Medien, das Magazin "Kripo Live - Tätern auf der Spur" rollte die Geschehnisse nun noch einmal auf: Ende Januar 2019 war der 77-jährige Wolfhard L. aus Zahna an der Elster auf seinem morgendlichen Spaziergang mit dem Hund spurlos verschwunden.

Zwei Tage und mehrere erfolglose Sucheinsätze später wurde die Leiche des Rentners von seinem eigenen Enkel in einem kleinen Bachlauf gefunden - Wolfhard L. war teilweise in ein Fischernetz eingewickelt worden und dann im nur knapp 20 Zentimeter tiefen Wasser ertrunken.

Ein Abgleich der DNA-Spuren an der Bekleidung von Wolfhard L. brachte die Ermittler wenig später auf die Spur des vorbestraften Jürgen T. aus einem Nachbarort. Wie sich später herausstellte, hatte T. dem Rentner aufgelauert, ihn in seinem Transporter gekidnappt, auf seinem eigenen Grundstück für rund 30 Stunden gefangen gehalten und misshandelt.

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Mit einem Fischernetz fixierte der Mörder sein Opfer, sodass es sich im seichten Gewässer des Bachlaufes der Zahna nicht vor dem Ertrinken retten konnte.

Barbara L. und ihr ermordeter Ehemann Wolfhard L. : Der Rentner starb, weil er gegen einen Kleinkriminellen aus seiner Region aussagte.
Barbara L. und ihr ermordeter Ehemann Wolfhard L. : Der Rentner starb, weil er gegen einen Kleinkriminellen aus seiner Region aussagte.  © Screenshot MDR/Kripo Live

Täter sitzt lebenslang hinter Gittern: Familie des Mordopfers lebt trotzdem in Angst!

Jürgen T. wurde im November 2020 zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Bereits in seinem früheren Leben saß er mehrmals wegen kleineren Straftaten ein.
Jürgen T. wurde im November 2020 zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Bereits in seinem früheren Leben saß er mehrmals wegen kleineren Straftaten ein.  © Screenshot MDR/Kripo Live

"Von dem Täter ging eine Eiseskälte aus, er empfindet keine Empathie und legt eine Gefühllosigkeit an den Tag, die ich noch nie zuvor erfahren habe", erinnert sich der Anwalt der Familie von Wolfhard L. an den Prozess gegen Jürgen T.

Wie sich im Verlauf des Prozesses herausstellte, handelte es sich bei dem Mord um eine Rachetat: Der mutmaßliche Täter wurde 2015 durch eine Zeugenaussage von Wolfhard L. wegen Fahrens ohne Führerschein zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Für die heimtückische Tat sitzt Jürgen T. nun lebenslänglich ein.

Natürlich gibt es vor allem bei Prozessen um schwerere Straftaten Schutzprogramme, damit aussagende Zeugen vor den Tätern oder dessen Umfeld geschützt sind. "In so einem vermeintlich kleinen Strafverfahren sieht man normalerweise keine Notwendigkeit, die Identität des Zeugen zu verschleiern", erklärte Hermann-Josef Gerhards von der Staatsanwaltschaft in Dessau. Auch wegen des Mordfalls um Wolfhard L. war es aber zu einer Reform des Datenschutzes bezüglich von Prozess-Zeugen gekommen - diese können künftig selbst entscheiden, ob sie bei einer Befragung ihren Wohnort angeben möchten.

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Für die Familie von Wolfhard L. bleibt jedoch weiterhin eine gewisse Angst. "15 Jahre sind nicht lang und dem Täter sind durch den Prozess unsere Namen und Adressen bekannt, wer weiß, zu was er noch fähig ist", befürchtet Wolfhard Frau Barbara mit Bangen.

Den ganzen "Kripo live -Tätern auf der Spur"-Fall könnt Ihr Euch in der Mediathek anschauen.

Titelfoto: Screenshot MDR/Kripo Live

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