Schiefes Haus in Halle schon wieder besetzt: Unbekannte wollten Streifenwagen abfackeln!
Halle (Saale) - Erst am Freitag war das sogenannte "Schiefe Haus" an der Breiten Straße in Halle besetzt worden. Nun musste die Polizei wieder zu dem Gebäude ausrücken.
Zunächst war die Rede davon, dass sich etwa 50 Personen in der Nacht zu Montag in dem leerstehenden Haus versammelt und versucht haben sollen, dieses zu besetzen.
Wie die Polizei jedoch mittlerweile mitteilte, sollen lediglich zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 19 und 26 Jahren das Gebäude besetzt haben. Etwa 70 weitere Personen hatten sich in der Nacht zu einer Demo vor dem Schiefen Haus versammelt. Die Polizei ist seitdem vor Ort und begleitet die Versammlung.
Nach Aufforderung durch die Behörde habe das Trio das Gebäude kurz nach 14 Uhr selbstständig verlassen. Ihre Personalien wurden darauf erfasst.
Während der Demo sollen Unbekannte zudem versucht haben, einen in der Nähe abgestellten Streifenwagen in Brand zu setzen. Dazu zündeten sie einen der Reifen an, das Feuer konnte jedoch noch rechtzeitig gelöscht werden.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung aufgenommen.
Zweite Besetzung innerhalb weniger Tage
Erst am Freitag hatten mehrere Menschen das Haus an der Ecke Laurentiusstraße und Breite Straße besetzt, nachdem sie sich unerlaubt Zutritt verschafft hatten. Zwei Fenster sowie die Eingangstür wurden beschädigt und Pyrotechnik gezündet. Erst im Anschluss war eine Eilversammlung angemeldet worden.
Der Internetplattform "Indymedia" zufolge wird bereits seit einigen Jahren um das "Schiefe Haus" gekämpft. Dennoch seien Ende April die letzten Mieter ausgezogen, nachdem der Eigentümer Eigenbedarf angemeldet habe.
Die Forderung der Besetzer: "Wohnraum darf keine Ware sein! Guter Wohnraum ist Grundrecht und keine Kapitalanlage!"
Original-Text vom 16. Mai, 10.32 Uhr. Aktualisiert um 16.49 Uhr.
Titelfoto: Marvin Matzulla