Politisches Statement von Alligatoah in Halle: "Nazis sind keine Lösung"

Halle (Saale) - Bei ordentlich Regen, Schlamm und schlechtem Wetter empfing der Rapper Alligatoah (34) seine Fans auf der ausverkauften Peißnitzinsel in Halle. Altbekannte Musik wurde ordentlich aufgepeppt und auch ein politisches Statement ließ er sich nicht nehmen.

Alligatoah (34), der mit bürgerlichen Namen Lukas Strobel heißt, trat Samstagabend auf der Peißnitzinsel in Halle auf.
Alligatoah (34), der mit bürgerlichen Namen Lukas Strobel heißt, trat Samstagabend auf der Peißnitzinsel in Halle auf.  © Silvio Bürger

Mit einem großen Knall leitete Alligatoah sein Konzert ein und fiel dann sprichwörtlich von der Decke.

Wohlbehalten in seinem Büro gelandet, begrüßte er auch schon die zahlreich auf dem Open-Air-Konzert erschienenen Fans.

"Bisschen ärgerlich mit dem Regen, hatte auf Hagel gehofft", scherzte er bekannt schlagfertig.

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Wie singt Alligatoah so schön in seinem "Trauerfeier Lied": "Das Fest beginnt, ich stell' es mir gigantisch vor."

Ein Fest war es allemal, wer jedoch die altbekannten Songs erwartet hat, wurde vorerst enttäuscht. Denn Alligatoah stellte fest, er macht nur das, worauf er Bock hat – und das war Metal.

Natürlich ließ er es sich dann aber doch nicht nehmen, Klassiker wie "Narben", "Du bist schön", "Fick ihn doch" und natürlich "Willst du mit mir Drogen nehmen" zu spielen. Sogar ein paar ruhige Töne ließ er zwischenzeitlich erklingen.

Vom Bühnenbild war nach seinem Auftritt nicht mehr viel übrig.
Vom Bühnenbild war nach seinem Auftritt nicht mehr viel übrig.  © Silvio Bürger
TBS (The Butcher Sisters) heizten die Massen als Vorband schon mal richtig auf. Statt auf dem Rücken ließ sich Sänger Stroppo gleich mal auf einer Rakete sitzend durch die Mengen tragen.
TBS (The Butcher Sisters) heizten die Massen als Vorband schon mal richtig auf. Statt auf dem Rücken ließ sich Sänger Stroppo gleich mal auf einer Rakete sitzend durch die Mengen tragen.  © Silvio Bürger

Neuer Alligatoah, altbekannte Songs: So war sein Konzert in Halle

Schlechtes Wetter hielt die Fans auf der ausverkauften Peißnitzinsel nicht auf, mit Alligatoah zu feiern. Viele waren schon Stunden vor Konzertbeginn um 20 Uhr auf dem Gelände, um sich die besten Plätze zu sichern.
Schlechtes Wetter hielt die Fans auf der ausverkauften Peißnitzinsel nicht auf, mit Alligatoah zu feiern. Viele waren schon Stunden vor Konzertbeginn um 20 Uhr auf dem Gelände, um sich die besten Plätze zu sichern.  © Silvio Bürger

Der Aufforderung, dabei die Lichter anzumachen, folgten seine Fans natürlich und so spielte er "Musik ist keine Lösung" auf der Gitarre.

Zu sehr fiel er dann aber doch nicht aus der Rolle und schlug diese nach dem Lied ganz in alter Metal-Manier kurz und klein.

Kaum hatte er die Aufmerksamkeit seiner Fans, schlug Alligatoah eine ernstere Schiene ein: "Nach zehn Jahren Überlegen ist mir klar geworden, dass es stimmt. Musik ist wirklich keine Lösung." Doch ihm ist noch etwas aufgefallen: "Nazis sind auch keine Lösung."

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Es ist eine Ansprache, die ihm vor allem eines einbrachte: tosenden Applaus.

Wer in Halle den "alten" Alligatoah erwartet hatte, wurde enttäuscht, denn auch seine früheren Lieder päppelte er an der einen oder anderen Stelle etwas auf.

Trotzdem oder gerade deswegen schaffte er es wieder, die Massen mitzureisen. Nicht mal das XXL-Schlammbad auf dem gesamten Gelände und der Dauerregen taten der Stimmung Abbruch.

Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger

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