Panzerfahrzeug vor Wohnung des Amok-Fahrers: Nachbarn sind schockiert

Bernburg/Magdeburg - Die Ermittlungen nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt laufen auf Hochtouren. Noch am Abend suchte die Polizei die Anschrift des mutmaßlichen Täters in Bernburg (rund 40 Kilometer südlich von Magdeburg) auf.

Spezialkräfte rückten noch in der Nacht in Bernburg an.
Spezialkräfte rückten noch in der Nacht in Bernburg an.  © Sebastian Willnow/dpa

Das Entsetzen bei den Menschen in der 32.000-Einwohner-Stadt ist groß. Vor allem bei den unmittelbaren Nachbarn von Taleb A. (50).

Zuletzt soll er in der Kleinstadt als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie im Maßregelvollzug in Bernburg gearbeitet haben.

Am Samstag beschlagnahmten Beamte mehrere Sachen aus seiner Wohnung. Videos von "News5" zeigen, wie mehrere Kisten in Polizeiautos getragen werden. Was genau sichergestellt wurde, ist unklar.

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Gut möglich, dass es sich um Datenträger handelt. Vor seiner Tat postete er vor allem auf "X" teils wirres Zeug, auch sein Hass gegen den Islam teilte er. Er warf den deutschen Behörden Korruption vor, und machte Deutschland für die Tötung von Sokrates verantwortlich.

Bevor die Durchsuchung stattfinden konnte, wurde geprüft, ob die Wohnung frei von Sprengfallen ist. Auch ein Panzerwagen war im Einsatz. Nach der Freigabe konnte die Durchsuchung beginnen.

Auch ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ "Survivor" war vor Ort.
Auch ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ "Survivor" war vor Ort.  © Sebastian Willnow/dpa

Anschlag in Magdeburg: Taleb A. soll unauffällig gewesen sein

Ein Nachbar berichtet, dass der Verdächtige unauffällig gewesen sei.
Ein Nachbar berichtet, dass der Verdächtige unauffällig gewesen sei.  © NEWS5 / N5 DESK

Ein Nachbar berichtet, dass bei Taleb A., der bei seiner Tat unter Drogen gestanden haben soll, immer die Jalousien unten waren. Zudem sei er des Öfteren bei seiner Freundin in einem Brillenladen gewesen, soll sich dort aber auch "ruhig" verhalten haben.

Die Gegend sei friedlich, man kenne sich größtenteils untereinander. Der 50-Jährige habe zurückgezogen gelebt.

Ein weiterer Nachbar, der in derselben Straße wie der aus Saudi-Arabien stammende Arzt wohnt, ist schockiert. "Das kann ich absolut nicht nachvollziehen", erzählt er.

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Noch unklar ist das genaue Motiv des Täters. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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