Handwerker schießen gegen Scholz: "Wir reden hier vom Sterben Deutschlands!"

Halle (Saale) - Ein offener Brief der Kreishandwerkerschaft Halle Saalekreis an Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) sorgt momentan für Aufregung.

Die Kreishandwerkerschaft Halle Saalekreis richtete einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD).
Die Kreishandwerkerschaft Halle Saalekreis richtete einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD).  © Montage Carsten Koall/dpa ; privat

Das seit Mittwoch kursierende Schreiben wurde von insgesamt 16 Obermeistern verschiedener Innungen in Sachsen-Anhalt unterzeichnet. TAG24 ließ sich die Echtheit des Briefs bestätigen.

"Wir machen uns berechtigte Sorgen", heißt es in dem emotionalen Appell. "Sorgen um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, Sorgen um den Fortbestand unserer Betriebe, Sorgen um unser Land."

Diese Sorgen seien durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hervorgerufen und in den vergangenen Monaten aufgrund der damit verbundenen Konsequenzen (steigende Preise in vielen Bereichen) für Deutschland noch verstärkt worden.

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So habe die Handwerkerschaft festgestellt, dass "die breite Mehrheit" ihrer Kunden nicht gewillt sei, "für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern". Genau das geschehe aber aktuell nach und nach in der Bundesrepublik. "Es ist auch nicht unser Krieg!", kritisieren die Obermeister im Brief. Die Ukraine sei noch dazu keineswegs ein "lupenreiner demokratischer Staat".

"Und dafür wollen Sie Deutschland aufs Spiel setzen?", wenden sich die Handwerker anklagend an Scholz - und prognostizieren eine düstere Zukunft: So könnten schon bald selbst notwendige Leistungen in der Branche für Normalverdiener unerschwinglich werden, was wiederum Schließungen und Entlassungen nach sich ziehen könnte.

Der krasse Vorwurf: "Wollen Sie der Kanzler sein, der Deutschland in den Ruin getrieben hat? Wollen Sie wirklich für die Ukraine Ihr Land opfern?"

Handwerker in Sachsen-Anhalt fühlen sich von den Konsequenzen der Russland-Sanktionen bedroht.
Handwerker in Sachsen-Anhalt fühlen sich von den Konsequenzen der Russland-Sanktionen bedroht.  © privat

Kreishandwerkerschaft schießt gegen Olaf Scholz: "Wir reden hier vom Sterben Deutschlands!"

Neben all diesen heftigen Vorwürfen und verurteilenden Worten formuliert die Kreishandwerkerschaft auch einige Forderungen, um die deutsche Politik "nachhaltiger" zu gestalten: Zum einen soll ein sofortiger Stopp aller Sanktionen gegen Russland erwirkt, zum anderen sollen diplomatische Verhandlungen zur Beendigung des Krieges gestartet werden.

Der Kerngedanke dieser Forderungen wird im offenen Brief wie folgt zusammengefasst: "Alle politischen Entscheidungen sind auf den Nutzen für das deutsche Volk zu überprüfen - so wie Sie es geschworen haben."

"Wir reden hier nicht von 1 oder 2 Grad weniger Raumtemperatur oder ob Schwimmbäder ihre Wassertemperatur senken müssen. Wir reden hier vom Sterben Deutschlands! Das erkennen viele Menschen in unserem Land, warum Sie nicht?"

Titelfoto: Montage Carsten Koall/dpa ; privat

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