Von Sabrina Gorges
Magdeburg - In Sachsen-Anhalts Justizvollzugsanstalten sind im vergangenen Jahr mehr Drogenfunde gemacht worden als 2023.
So wurden zwischen Januar und Dezember 2024 in 71 Fällen Betäubungsmittel hinter Gefängnismauern sichergestellt, ein Jahr zuvor waren es 54 Fälle, wie aus einer Statistik des Justizministeriums in Magdeburg hervorgeht.
Die sichergestellte Gesamtmenge habe im Vorjahr rund 330 Gramm betragen (2023: 245 Gramm). Hauptsächlich werden die Drogen im Erwachsenenstrafvollzug gefunden, vor allem Cannabis und synthetische Cannabinoide, wie es hieß.
Dem Ministerium zufolge gibt es regelmäßig Kontrollen und verschiedene Durchsuchungen in den Gefängnissen, etwa auch die der eingehenden Post, der Arbeitsbereiche und Nebengebäude.
Dabei würden auch spezialisierte Diensthunde eingesetzt, hieß es. Zudem werden Besucher streng kontrolliert.
Diese Aufgaben werden nicht nur durch den allgemeinen Stationsdienst wahrgenommen, sondern auch von Kräften des Besonderen Sicherheits- und Revisionsdienstes.
"Seit Juli 2024 nutzt der Justizvollzug auch einen mobilen Drogenscanner, mit dem das Einschmuggeln synthetischer Drogen in die Haftanstalten verhindert werden soll", sagte ein Sprecher.
Doch nicht nur Drogen werden hinter Gittern aus dem Verkehr gezogen, auch Handys gehören zu den Fundsachen.
Weniger Handys als zuvor entdeckt
So wurden im Jahr 2024 laut Ministerium 36 Mobiltelefone sichergestellt, 2023 waren es mit 65 deutlich mehr.
"Handys werden unter anderem bei Paketkontrollen, bei der Rückkehr von Gefangenen in den offenen Strafvollzug und bei Besuchskontrollen sichergestellt", erklärte der Ministeriumssprecher. Die Beamtinnen und Beamten setzen vor allem Handsonden, Detektorrahmen und spezielle Mobilfunkfinder ein.
Sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendstrafvollzug Sachsen-Anhalts kommt es auch immer wieder zu Übergriffen unter den Häftlingen. Auch die Bediensteten würden attackiert, hieß es.
Die Zahl der Körperverletzungsdelikte habe sich 2024 im Vergleich zu 2023 nicht verändert: 121 Fälle wurden registriert, davon 11 als Angriffe auf Personal. Überwiegend kommt es unter Gefangenen der Jugendanstalt Raßnitz im Saalekreis zu Körperverletzungen, wie es hieß.
In den Justizvollzugsanstalten des Landes stehen 1889 Haftplätze zur Verfügung (Stand: 31. März 2025). Davon entfallen 112 Plätze auf den offenen Vollzug, 18 auf die Sicherungsverwahrung und 15 auf den Jugendarrestvollzug.
Die Gesamtbelegung am Stichtag betrug nach Ministeriumsangaben 1503 Gefangene, davon 35 im offenen Vollzug.