Mord, Missbrauch, totes Baby: Diese Polizeifälle beschäftigten Sachsen-Anhalt 2023

Magdeburg - Neben witzigen und kuriosen Kriminalfällen hatte es die Polizei in Sachsen-Anhalt dieses Jahr auch wieder mit brutalen und tragischen Ereignissen zu tun. TAG24 gibt Euch zum Jahresende einen Überblick über aufsehenerregende Fälle aus dem Jahr 2023.

Aufgedeckt! Polizeischüler teilen rassistische und menschenverachtende Inhalte in Gruppenchats

Vier Jahre lang teilten Polizeischüler rassistische und menschenverachtende Inhalte in Klassenchats. (Symbolbild)
Vier Jahre lang teilten Polizeischüler rassistische und menschenverachtende Inhalte in Klassenchats. (Symbolbild)  © Michael Reichel/dpa

Im Februar wurden einige Auszubildende der Polizei suspendiert, da schlimme Entdeckungen auf ihren privaten Handys gemacht wurden.

In einem Klassenchat haben 18 Schüler rassistische, gewaltverherrlichende, antisemitische und frauenverachtende Bilder und Videos geteilt.

Der Chat hatte von September 2017 bis Dezember 2021 Bestand - mit einer Summe von rund 5000 Nachrichten.

Mega-Panne in Strafanstalt? Insassen sollen an Gebäudepläne gelangt sein
Sachsen-Anhalt Mega-Panne in Strafanstalt? Insassen sollen an Gebäudepläne gelangt sein

Nach einem langwierigen Ermittlungsverfahren war schließlich im Dezember die Entscheidung gefallen: Zehn der Beteiligten wurden aus dem Polizeidienst entlassen.

Die restlichen acht seien weiterhin im Amt oder in der Ausbildung tätig, da sie entweder passiv Teil der Gruppe oder sogar selbstständig ausgetreten waren.

Die tragische Geschichte einer Vermissten: Kezhia H. (†19) von Freund ermordet

Im März wurde eine junge Frau (†19) aus Klötze brutal ermordet. Sie wurde in dieser Kiesgrube gefunden.
Im März wurde eine junge Frau (†19) aus Klötze brutal ermordet. Sie wurde in dieser Kiesgrube gefunden.  © Bildmontage: Matthias Strauß, Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel

Ein Vermisstenfall, der ganz Deutschland in Atem hielt: Am 4. März wurde die 19-jährige Kezhia H. aus Klötze von ihrem Freund als vermisst gemeldet.

Was damals noch niemand wusste, war, dass man ihre Leiche wenige Wochen später in einer Kiesgrube in Niedersachsen finden würde.

Schnell geriet ihr Partner Tino B. (42) in den Fokus der Ermittler. Fahrzeugdaten und Zeugenaussagen konnten ihn schließlich überführen. Seit dem Spätsommer steht der Verdächtige nun vor Gericht und gestand sogar die Tat.

Rauch quillt aus Fenster: Eine Person bei Wohnungsbrand verletzt
Sachsen-Anhalt Rauch quillt aus Fenster: Eine Person bei Wohnungsbrand verletzt

So grausam war die junge Frau gestorben: Laut den Aussagen des Angeklagten hätte sie ihn zum Sex genötigt und schließlich mit einem Obstmesser bedroht. Er hatte ihr die Waffe abnehmen können.

Daraufhin stach er über 30-mal auf sie ein - Verletzungen, die Kezhia nicht überlebte. Er verbrannte und verscharrte ihre Leiche schließlich.

Zwar hat Tino B. sein Geständnis abgegeben, der Prozess ist aber noch nicht beendet. Auch ein Urteil wurde noch nicht verlesen.

Schock-Entdeckung! Toter Säugling im Altkleidercontainer entsorgt

Traurige Entdeckung im Altkleidercontainer: Eine 33-Jährige hatte ihr totes Baby dort entsorgt.
Traurige Entdeckung im Altkleidercontainer: Eine 33-Jährige hatte ihr totes Baby dort entsorgt.  © TNN/dpa

Am 27. März wurde in Tangerhütte ein totes Baby in einem Altkleidercontainer entdeckt.

Ein zuständiger Mitarbeiter hatte die Leiche gefunden, der Notarzt konnte nichts mehr für das Kind tun.

Eine Obduktion gab dann die traurige Gewissheit. Der Säugling hatte bei seiner Geburt noch gelebt und wurde mutwillig getötet, teilte damals die Polizei mit.

Als Verdächtige konnte schnell die 33-jährige Mutter des toten Kindes ermittelt werden.

Sie gab die Tat zu und wurde noch am selben Tag ins Gefängnis gebracht.

Zwei Mädchen auf Spielplatz vergewaltigt, doch die Details bleiben unklar

Auf einem Spielplatz in Burg wurden im Juli zwei Mädchen vergewaltigt. (Symbolbild)
Auf einem Spielplatz in Burg wurden im Juli zwei Mädchen vergewaltigt. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Am 22. Juli wurde zwei jugendliche Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren auf einem Spielplatz in Burg vergewaltigt.

Die Teenager waren selbstständig zur Polizei gegangen und konnten sogar die Namen der mutmaßlichen Täter angeben.

Doch nachdem die Beamten die beiden Verdächtigen verhört hatten, wurden sie entlassen. Bislang habe es noch keine weiteren Erkenntnisse in dem Fall gegeben.

Wie ein Polizeisprecher im Dezember erklärte, stünde die Frage im Raum, ob diese Tat tatsächlich so geschehen war.

Zwar zeigten die beiden Mädchen den Vorfall an, verweigerten aber sowohl genauere Details als auch eine ärztliche Untersuchung auf Verletzungen.

Die Ermittlungen laufen dennoch weiter.

Titelfoto: Bildmontage: TNN/dpa, Michael Reichel/dpa, Bildmontage: Matthias Strauß, Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel

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