Mit 417 km/h auf der Autobahn: So verteidigt sich der Raser
Magdeburg - Im Sommer 2021 raste Radim Passer (58) in seinem Sportwagen mit 417 Sachen über die Autobahn. Nun erklärt der Milliardär, weshalb er nichts Falsches an seinem Handeln sieht.
Kritik gegen das fehlende Tempolimit in Deutschland wurde laut, die Staatsanwaltschaft ermittelte: Nachdem der tschechische Milliardär im Juli 2021 seinen Bugatti Chiron mit 417 km/h über die A2 steuerte und diese Eskapaden filmte und auf YouTube stellte, wurde viel diskutiert.
"So eine Geschwindigkeit, die ist abstrakt gemeingefährlich, verantwortungslos und lebensmüde", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg. Darüber kann der 58-jährige Tscheche nur lachen. In seinen Augen habe er absolut nichts falsch gemacht.
In einem Exklusivinterview mit Spiegel TV erklärt der Milliardär, er und sein Team hätten vor dem Versuch recherchiert: Noch nie habe es Unfälle mit Sportwagen gegeben, die mit mehr als 300 km/h unterwegs waren. Für ihn war damit logisch, dass also keine höhere Gefahr von derartigen Geschwindigkeiten ausgehen würde.
"Wenn man so schnell unterwegs ist, dann ist man konzentriert", behauptete Passer. Unfälle würden normalerweise durch Unkonzentriertheit bei Regelgeschwindigkeiten passieren.
Sportwagen erreicht 417 km/h
Bugatti belohnt riskante Fahrt
Er erklärt außerdem, dass er für solche Spritztouren Autobahnen mit guter Sicht wählt und am liebsten Sonntagmorgen unterwegs sei, damit so wenig Autos wie möglich im Weg sind. Seines Erachtens habe der Milliardär also nicht fahrlässig gehandelt, eher im Gegenteil.
Doch Radim Passer ist nicht der Einzige, der die Kritik nicht nachvollziehen kann. Von der Firma seines Sportwagens, Bugatti, erhält der Milliardär sogar Lob und eine Plakette.
In die Beifahrertür seines Sportwagens ließ der Autohersteller seine Wertschätzung eingravieren: "Der Erste, der schneller als 415 km/h gefahren ist."
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Youtube/Radim Passer, IMAGO / CTK Photo