Mehr minderjährige Flüchtlinge ohne Eltern: Wie Sachsen-Anhalt nun reagiert
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt kommen immer mehr minderjährige Geflüchtete ohne Eltern oder eine andere Begleitung an.
Im vergangenen Jahr wurden 774 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge neu registriert, wie das Sozialministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte.
In dem Jahr, in dem besonders viele Geflüchtete Deutschland erreichten, waren es 542 unbegleitete Minderjährige, im Folgejahr 2016 knapp 500. Danach sanken die Zahlen in den Bereich zwischen 100 und 200. 2022 stiegen sie wieder deutlich auf 523.
Die Vormundschaft für die zumeist Jugendlichen übernehmen in der Regel die Jugendämter oder auch Vereine.
Zunehmend sollen ehrenamtliche Vormünder gewonnen werden. Vormünder entscheiden über den schulischen und beruflichen Werdegang ihrer Schützlinge sowie über die medizinische Versorgung, sie beantragen Sozialleistungen und begleiten im Asylverfahren.
In der Entwicklung seit 2015 ist das die höchste Zahl.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa