Linksextreme in Magdeburg an Seite der Palästinenser
Magdeburg/Halle (Saale) - Wie reagieren bestimmte Gruppen in Sachsen-Anhalt auf die Aufrufe der Hamas, gegen Israel vorzugehen? Die Behörden haben dazu erste Erkenntnisse.
Nach Einschätzung des Innenministeriums hat die linksextremistische Szene in Sachsen-Anhalt geteilt auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel reagiert.
"Während in Halle (Saale) unter den linksextremistischen Gruppen eine mit dem Staat Israel weitgehend solidarische Haltung vorherrschend ist, stehen die antiimperialistischen Gruppen der linksextremistischen Szene in Magdeburg unumwunden an der Seite der palästinensischen Bevölkerung", teilte die Behörde von Innenministerin Tamara Zieschang (53, CDU) auf Anfrage mit.
Die Entwicklung werde stetig analysiert.
Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten angerichtet.
Mindestens 1200 Menschen starben.
Hamas in vielen Staaten als Terrorgruppe eingestuft
Die Angreifer verschleppten nach Angaben der israelischen Armee auch rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Die islamistische Hamas hat für diesen Freitag zu einer Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen.
Die USA, die Europäische Union und Israel stufen die Hamas als Terrorgruppe ein.
"Die dynamische Entwicklung der aktuellen Lage zwingt die Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen zu erhöhter Wachsamkeit", teilte das Innenministerium mit.
"Das bestehende hohe Niveau bei den Maßnahmen zum Schutz jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt wird unverändert beibehalten und entsprechend der Lageentwicklung weiter angepasst." Die Polizei stehe in Kontakt mit den jüdischen Gemeinden.
Bereits unmittelbar nach Beginn der terroristischen Angriffe auf Israel hätten Funktionäre der Hamas Aufrufe an die arabische Bevölkerung gestartet, sich dem "Kampf gegen die Okkupation" mit allen verfügbaren Mitteln anzuschließen, hieß es vom Innenministerium.
"Konkrete Aufrufe, die einen Bezug zu Sachsen-Anhalt haben, sind der Verfassungsschutzbehörde aktuell nicht bekannt." Gleichwohl habe man polizeiliche Vorkehrungen getroffen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa