Legalisierung von Cannabis stößt in Sachsen-Anhalt auf geteiltes Echo

Magdeburg/Halle - Die von der Bundesregierung geplante Legalisierung von Cannabis stößt in Sachsen-Anhalt auf ein geteiltes Echo.

In Sachsen-Anhalt sind die Meinungen über die Cannabis-Legalisierung gespalten. (Symbolbild)
In Sachsen-Anhalt sind die Meinungen über die Cannabis-Legalisierung gespalten. (Symbolbild)  © Christoph Soeder/dpa

Die Landesstelle für Suchtfragen begrüßte den Schritt. "Es geht nicht darum, den Drogen Tür und Tor zu öffnen", sagte die Leiterin der Landesstelle, Helga Meeßen-Hühne (64). Es gehe darum, durch eine regulierte Abgabe besser Prävention zu betreiben. "Ich verstehe aber die Verunsicherung. Das ist ein Paradigmenwechsel."

"Cannabis ist gefährlich", so Meeßen-Hühne, "aber Schwarzmarkt-Cannabis ist um ein Vielfaches gefährlicher". Wichtig sei, die Beratungsstellen mit ausreichend finanziellen Mitteln für die Prävention auszustatten.

Das Konzept, das die Bundesregierung am Mittwoch vorgestellt hat, sieht vor, dass in Deutschland der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen straffrei sein sollen. Der Erwerb der Droge soll zumindest über Umwege legal möglich werden.

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Die Handwerkskammer Halle kritisierte die Pläne dagegen scharf. "Leider kennen einige Handwerker das Problem, wenn gerade junge Arbeitnehmer von Cannabis berauscht im Betrieb erscheinen", betonte Hauptgeschäftsführer Dirk Neumann.

Die Legalisierung sei mit dem Arbeitsschutz nicht vereinbar.

Viele Politiker betrachten Pläne mit Kritik

Die CDU sieht die Pläne ebenfalls kritisch. Neben der Verharmlosung der Gefahren seien noch viele praktische Fragen der Umsetzung offen, sagte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt, Tobias Krull (45).

Der FDP-Landtagsabgeordnete Konstantin Pott (25) hält die schrittweise Legalisierung für zu zögerlich. Die Linke im Landtag fordert die komplette Straffreiheit beim Besitz und Konsum von Cannabis ab 18 Jahren.

Sie bezeichnete die Pläne des Gesundheitsministers als "Mogelpackung".

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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