Landkreise warnen vor Wasserknappheit: Wie geht es für Poolbesitzer weiter?
Magdeburg - Obwohl immer mehr Landkreise in Sachsen-Anhalt die Entnahme von Grundwasser beschränken und auch generell auf einen sparsamen Umgang mit Wasser hinweisen, müssen Poolbesitzer keine Angst vor Verboten haben.
Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Gemeinden und Landkreisen in Sachsen-Anhalt ergeben hat, ist ein entsprechender Erlass, der das Befüllen von Pools verbietet, derzeit nirgends geplant.
In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesverbands Schwimmbad & Wellness rund 2,1 Millionen private Pools. Meistens handele es sich um Außenpools, egal ob in den Boden eingelassen oder als Aufstellpool aus dem Supermarkt.
Auch in Sachsen-Anhalt gibt es in vielen Gärten private Schwimmbecken. Die Satellitenbilder von Google erlauben einen Blick in die Gärten des Landes. Und egal, ob am östlichen Stadtrand von Halle in einer Gartenkolonie, in einer Eigenheimsiedlung an der Elbe in Magdeburg oder in einer Gartenlauben-Anlage in Dessau-Roßlau: Überall stechen die blauen Kleckse der Pools aus dem Grün des Gartens hervor.
Veränderungen im Wasserverbrauch konnten die Wasserbetriebe nicht feststellen. Die Stadtwerke Magdeburg beispielsweise verzeichneten im Schnitt 33.000 Kubikmeter Wasserverbrauch pro Tag.
Stadtwerke stellen derzeit keine Veränderungen im Wassergebrauch fest
Die Tendenz ging über die vergangenen fünf Jahre sogar leicht nach unten - sowohl nach der Pandemie als auch während der heißen Sommer der vergangenen Jahre.
Zuletzt hatten immer mehr Landkreise in Sachsen-Anhalt die Wasserentnahme aus Brunnen und Oberflächengewässern tagsüber eingeschränkt. Der Wasserverband Stendal-Osterburg beschränkte sogar die Entnahme aus dem öffentlichen Trinkwassernetz zur Bewässerung von Gärten.
Nach Angaben des Bundesverbands Schwimmbäder fasst ein Pool von acht Meter Länge und vier Meter Breite etwa 48.000 Liter Wasser. Pools aus dem Supermarkt liegen bei rund 7000 Liter. Problematisch sehen die meisten Gemeinden die Befüllung von Pools daher nicht.
"Kein privater Poolbesitzer tauscht wöchentlich das Wasser aus", teilte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Seehausen, Rüdiger Kloth, mit. Die meisten Pools würden ohnehin im Frühjahr befüllt.
Viele andere Städte und Landkreise appellieren eher an die Bürger, generell sparsam mit Wasser umzugehen.
Titelfoto: Bildmontage: Emilio Morenatti/AP, Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa