"4 Mal Götze - Sportlich!": Künstlerfamilie Götze startet gemeinsame Ausstellung
Halle (Saale)/Naumburg - Bei Familie Götze wird über Kunst nicht geredet, sie wird einfach gemacht. "Jeder von uns ist ein Einzelkämpfer mit einer ganz eigenen Handschrift", sagte der Sohn der Halleschen Künstlerfamilie, Moritz Götze, im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Was ihn, seine Eltern Inge und Wasja sowie seine Frau Grita jedoch miteinander verbinde, sei die Farbigkeit der Werke: "Da sieht man schon, dass da ein verwandtschaftliches Verhältnis besteht. Am wenigsten sieht man es vielleicht bei Grita, die ist ja dazu geheiratet - aber da sieht man es, finde ich, auch."
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Götzes will die Familie ab dem 15. April in der Ausstellung "4 Mal Götze - Sportlich!" zeigen. Neben älteren Werken sollen auch neuere Arbeiten der Familienmitglieder zu sehen sein. "Wir zeigen ein Potpourri von uns - ein Querschnitt der letzten Jahrzehnte", so Moritz Götze. Insgesamt 40 Werke sollen in der Ausstellung durch Biografisches zur Familie ergänzt werden.
"Moritz ist sozusagen unser Familienoberhaupt", sagt dessen Vater Wasja Götze, der zu DDR-Zeiten die amerikanische und britische Pop-Art nach Halle brachte. Seine Frau Inge fertigt ihre Arbeiten unter anderem aus Fasern, Tüchern, Papieren und Stoffen an. In wochenlanger Handarbeit schafft Schwiegertochter Grita aufwendig bemalte Keramiken.
Ihren Mann stellte sie noch in der DDR bei sich in der Werkstatt an. Der Künstlersohn hatte damals eine Lehre als Möbeltischler gemacht, war ein in Halle aufgewachsener Punker. Heute ist er unter anderem für die seit 2013 laufende Ausgestaltung der Kirche in Bernburg (Salzlandkreis) bekannt.
Ausstellung "4 Mal Götze - Sportlich!" startet am 15. April
Viele Arbeiten der Götzes entstehen auch heute noch in Halle. In den Stadtteilen Giebichenstein und Kröllwitz ist die Familie seit jeher zuhause. "Wir sehen uns aber manchmal auch wochenlang nicht", sagt Wasja Götze.
Nach Jahrzehnten in der Stadt - mit Straßenbahnlärm und Trubel - ziehe es ihn und seine Frau regelmäßig ins Mecklenburger Land.
Gleichzeitig möge er jedoch beispielsweise an Naumburg ganz besonders, dass dort nicht jeder zweite Laden geschlossen und die Innenstadt ausgestorben sei. "Da ist es noch richtig schön lebendig", sagt der 1941 geborene Sachse.
Die Ausstellung im Theater Naumburg soll am 15. April um 15 Uhr eröffnet werden.
Bis zum 9. Juli können Besucherinnen und Besucher von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr in die Welt der Künstlerfamilie eintauchen.
Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa