Von Sabina Crisan
Möckern - Rückläufige E-Auto-Verkäufe, hohe Zinsen und steigende Neuwagenpreise prägen den Automobilmarkt in Sachsen-Anhalt. Wer dabei gewinnt.
Die Nachfrage nach E-Autos ist in Sachsen-Anhalt 2024 deutlich gesunken. Verantwortlich sind der Wegfall des Umweltbonus und teurer Ladestrom, insbesondere an Schnellladesäulen, wie der Präsident des Kfz-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Thomas Peckruhn (62), mitteilte.
"Laden muss vom ersten Kilometer, von der ersten Kilowattstunde an deutlich günstiger sein als das Tanken fossiler Brennstoffe."
Zusätzlich sei die unzureichende Ladeinfrastruktur problematisch.
In Sachsen-Anhalt gibt es teils große Unterschiede zwischen den Kreisen: Während es im Jerichower Land nur 55 Ladepunkte gibt, sind es im Burgenlandkreis über 200.
Dennoch liegt Sachsen-Anhalt bundesweit auf Platz fünf im Verhältnis von E-Autos zu Ladepunkten.
Der Gebrauchtwagenmarkt profitiert
Auch in Sachsen-Anhalt dämpfen wirtschaftliche Unsicherheiten die Kauflaune. Viele nutzen ihre Fahrzeuge länger und investieren stärker in Wartung und Reparatur, was den Kfz-Werkstätten zugutekommt, die sehr gut ausgelastet sind.
Das Durchschnittsalter der Autos ist auf über zehn Jahre gestiegen – vor zehn Jahren lag es bei 8,8 Jahren.
"Wer dennoch wechselt, orientiert sich meist am Gebrauchtwagenmarkt", so Peckruhn.