Höher als die Cheops-Pyramide in Ägypten: Besondere Bergtour erstmals seit 2019 wieder möglich
Wettelrode - Die Abraumhalde des ehemaligen Thomas-Müntzer-Schachtes bei Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) wird am Sonntag zum Aufstieg freigegeben.
"Es ist die erste Haldenbesteigung seit 2019", sagte der Gästeführer vom Schaubergwerk Wettelrode, Thomas Wäsche. "Die Aktion stärkt den Tourismus in der Region."
Auf dem 144 Meter hohen Gipfel bietet sich den Besuchern ein Blick über die Berg- und Rosenstadt Sangerhausen, den Südharz, den Kyffhäuser und die Goldene Aue.
Die Halde mit dem Namen "Hohe Linde" ist genau 5,25 Meter höher als die Cheops-Pyramide in Ägypten.
Von 10 bis 16 Uhr bietet sich die Möglichkeit, den Abraumberg individuell zu besteigen. Die Besteigung der Halde ist nur mit festem Schuhwerk erlaubt, Kopfbedeckung und Sonnenschutz werden empfohlen.
"Für die etwa 400 Meter lange Strecke werden etwa 20 Minuten benötigt", sagte Wäsche. Vor dem Aufstieg kann der neue Gipfelpass für die Stempel der Mansfelder Halden erworben werden. Nur wer es bis ganz hoch schafft, erhält diesen Stempel.
Die "Hohe Linde" entstand von Mitte der 50er Jahre bis 1990. In dieser Zeit wurden auf 15,6 Hektar rund 6,8 Millionen Kubikmeter Abraum wie Zechstein und Kalk zu dem heute weithin sichtbaren Kegel aufgetürmt.
Vor rund 800 Jahren wurde im Mansfelder Land begonnen, nach Kupfererz zu graben. Bis 1990 kamen im Laufe der Jahrhunderte 2,6 Millionen Tonnen Kupfer und 14.000 Tonnen Silber im Gebiet der Mansfelder Mulde und des Sangerhäuser Reviers zusammen.
Titelfoto: Peter Endig/dpa