Hoch verschuldet: Sachsen-Anhalts Landkreise beklagen Unterfinanzierung
Magdeburg - Sachsen-Anhalts Landkreise sind höher verschuldet als andere Kommunen in Deutschland.
Laut der Kassenstatistik des Statistischen Bundesamtes blieben die Landkreise aus Sachsen-Anhalt bei den Liquiditätskrediten mit einem Pro-Kopf-Wert von 166,91 Euro pro Einwohner auf dem vorletzten Platz im Schuldenranking, wie der Landkreistag Sachsen-Anhalt am Dienstag mitteilte. Nur die Landkreise in Rheinland-Pfalz würden mit 308,22 Euro je Einwohner noch höher liegen.
"Der seit Jahren viel zu hohe Bestand an Kassenkrediten bestätigt, dass die Landkreise in Sachsen-Anhalt für die ihnen übertragenen Aufgaben deutlich unterfinanziert sind", erklärte der Präsident des Landkreistages Sachsen-Anhalt, Götz Ulrich (53, CDU).
Diese Entwicklung werde sich verschärfen, warnte der Landrat des Burgenlandkreises. Der kommunale Finanzausgleich sei um 2,8 Prozent angehoben worden, die Inflationsrate sei aber höher.
Das Finanzministerium wies darauf hin, dass für den Finanzausgleich 2023 eine Inflationsrate von 2,8 Prozent für das Jahr 2023 angesetzt worden sei. Der Ausgleich aber sei 2023 im Vergleich zu 2022 um 6,4 Prozent angehoben worden, von 1,735 Milliarden auf 1,846 Milliarden Euro. Bei den Landkreisen gab es laut Ministerium sogar einen Anstieg um acht Prozent von 589 Millionen auf 636 Millionen Euro.
Kassenkredite sind eine Art Dispo-Kredit für die Kommunen. Die Landkreise fordern mehr Geld vom Land.
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