Umweltverband sagt Stopp! Räumung von Totholz im Harz muss vorläufig aufhören

Wernigerode - Nach mehreren Bränden in den vergangenen Monaten wurde die Totholz-Entnahme in der Nähe des Wernigeröder Ortsteils Schierke nun vorerst gestoppt.

Wochenlang wurde sogenanntes Totholz aus einem Schutzstreifen um Schierke herum aus dem Wald entnommen. Jetzt müssen die Arbeiten pausieren.
Wochenlang wurde sogenanntes Totholz aus einem Schutzstreifen um Schierke herum aus dem Wald entnommen. Jetzt müssen die Arbeiten pausieren.  © Matthias Bein/dpa

Dies habe das Verwaltungsgericht Magdeburg angeordnet, teilte der Nationalpark Harz am Dienstag mit. Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts bestätigte das auf Anfrage. Mit der vorläufigen Verfügung solle verhindert werden, dass vollendete Tatsachen geschaffen würden, sagte er.

Der Naturschutzbund Sachsen-Anhalt (Nabu) geht juristisch gegen die Eingriffe vor. Der Umweltverband hat einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Magdeburg eingereicht.

Er sieht das Vorgehen im Widerspruch zum Naturschutzrecht. Die Maßnahmen seien mit den europäischen Vorgaben nicht vereinbar und führten zu einem herben Verlust an Biodiversität. Laut dem Verwaltungsgericht soll das Eilverfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.

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Die Nationalparkverwaltung will die Anordnung des Gerichts respektieren. Man werde sich zugleich gegen die erhobenen Vorwürfe verteidigen.

"Wir haben Verständnis dafür, dass sich das Gericht zunächst ein vollständiges Bild von der Situation machen muss, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Leider waren unsere Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung mit dem Verband nicht erfolgreich", erklärte Nationalparkleiter Roland Pietsch.

Im Nationalpark Harz war es in den zurückliegenden Monaten zu mehreren Bränden gekommen, die mit teils sehr großem Aufwand gelöscht wurden. In einer "Wernigeröder Erklärung" war daraufhin vereinbart worden, dass insbesondere zum Schutz von Orten vermehrt abgestorbene Bäume beseitigt werden sollen.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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