Haldensleber Hünengräber: Freiwillige machen jahrtausendealten Fund
Haldensleben - Als in den Wurzeln eines umgestürzten Baumes bei den Süplinger Hünengräbern Scherben entdeckt wurden, stellten sich diese als Teil einer jahrtausendealten Kultur heraus.
Freiwillige betreuen das Waldgebiet bei Haldesleben, um die dortigen Urzeit-Gräber nach und nach der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Als einer dieser Ehrenamtler Scherben entdeckte, organisierte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt eine Schulungsgrabung mit weiteren neugierigen Freiwilligen.
Diese hatten eine vier mal sieben Meter große Fläche abgesteckt, um entsprechende Grabungen durchzuführen, wodurch viele neue Funde zu Tage gefördert wurden.
Barbara Fritsch vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erzählte gegenüber der Volksstimme, dass zahlreiche Scherben, Steine und Steinwerkzeuge entdeckt wurden.
Rund 35 Freiwillige hatten fünf Tage lang gegraben, um diese Schätze ans Tageslicht zu bringen.
Relikte aus der Jungsteinzeit
Die Großsteingräber entstammen vermutlich der Jungsteinzeit. Bei den neuen Ausgrabungen wurden Scherben gefunden, deren Verzierungen eine Entstehung von circa 3500 Jahren vor Christus vermuten lassen.
Die Hünengräber bei Haldensleben gehören zu dem größten geschlossenen Großsteingräbergebieten Mitteleuropas.
Hier arbeiten Denkmalpfleger mit Freiwilligen Hand in Hand, um die Urzeit-Funde zu erhalten und für Besucher begehbar zu machen. Dafür müssen die Wege zu den Gräbern - sowie diese selbst - regelmäßig freigelegt werden.
Wofür diese Gräber vom Urvolk genau genutzt wurden, sei noch unklar: Vielleicht wurden dort Totenfeste oder Rituale abgehalten, oder sie gehörten einer Siedlung an.
Titelfoto: Stadt Haldensleben