Campen unter Baggern, Pyrogames, Festivals: Das alles ist 2024 in Ferropolis los

Gräfenhainichen - Die Baggerstadt Ferropolis bei Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) plant für 2024 insgesamt ein Dutzend Events. Das Programm umfasst unter anderem Musikfestivals, eine Sportveranstaltung und eine Feuerwerksshow.

Auch 2024 finden wieder zahlreiche Festivals in der Baggerstadt Ferropolis statt, darunter das Hip-Hop-Festival "Splash".
Auch 2024 finden wieder zahlreiche Festivals in der Baggerstadt Ferropolis statt, darunter das Hip-Hop-Festival "Splash".  © Alexander Prautzsch/dpa-Zentralbild/dpa

"Neu ist in diesem Jahr das Macherfestival 'The Real Life Guys'", sagte Janine Scharf, Mitglied der Geschäftsleitung der Ferropolis GmbH, der Deutschen Presse-Agentur. "Vom 22. bis 25. August wird mit dem Publikum zusammen gebaut. Was es konkret wird, entscheidet sich vor Ort. Die Initiatoren wollen damit den Leuten Lust auf das Handwerk machen."

Ebenso neu im Programm ist auch das Schlagerfestival "Olé Party" für die ganze Familie am 7. September.

Im vergangenen Jahr kamen den Angaben zufolge 308.000 Gäste auf das Gelände, davon 38.000 Tagesgäste und 270.000 Veranstaltungsbesucher. Im Jahr 2022 waren es insgesamt 340.000 Gäste, davon 40.000 Tagesgäste.

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"Wir sind mit den Besucherzahlen sehr zufrieden. Vor Corona waren es jährlich um die 33.000 Tagesgäste", sagte Scharf. "Seitdem haben wir uns hochgearbeitet. Die Zahl der Veranstaltungsbesucher schwankt, je nachdem wie viele Großveranstaltungen es gibt."

Ein Festival jagt das Nächste im Sommer

Campen unter Baggern wird immer beliebter, weshalb ein weiterer Campingplatz nahe der Baggerstadt geplant ist.
Campen unter Baggern wird immer beliebter, weshalb ein weiterer Campingplatz nahe der Baggerstadt geplant ist.  © Jan Woitas/dpa

Vom 28. März bis 2. Juni darf wieder auf dem Areal direkt am Ufer des Gremminer Sees mit Zelt, Camper oder Wohnmobil übernachtet werden. Unter dem Motto "Campen unter Baggern" sind die Gäste von fünf gigantischen Tagebaugroßgeräten umgeben.

"Aufgrund der guten Resonanz der letzten Jahre ist ein weiteres Campinggelände in der Nähe der Baggerstadt geplant", sagte Scharf.

Für Sportbegeisterte gibt es den "Neuseenmann Triathlon" vom 1. bis 2. Juni. Beim "Full Force Festival" dreht sich vom 21. bis 23. Juni alles um Metal, Hardcore und Punk. Das "Hive Festival", ein spezielles Angebot für elektronische Musik, findet vom 7. bis 9. Juni statt.

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Außerdem sind wie schon in den vergangenen Jahren das Hip-Hop-Festival "Splash" vom 4. bis 6. Juli und das "Melt-Festival" vom 11. bis 14. Juli im Angebot. Zudem gibt es das "Whole-Festival" vom 2. bis 5. August für ein queeres Publikum.

Die Feuerwerkshow "Pyrogames" am 14. September mit Feuer, Laser-Licht und Musik bildet den Abschluss des Eventsommers.

Heiraten in Ferropolis ist Trend

Idyllischer Blick auf Ferropolis: Nicht nur Konzerte ziehen die Besucher an, die Baggerstadt erfreut sich großer Beliebtheit bei Heiratswilligen.
Idyllischer Blick auf Ferropolis: Nicht nur Konzerte ziehen die Besucher an, die Baggerstadt erfreut sich großer Beliebtheit bei Heiratswilligen.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Hinsichtlich des Erhalts der Bagger steht die Sanierung der Schienenschwellen des Absetzers "Gemini" nach dem Veranstaltungssommer auf dem Plan. Im Museumsbereich soll das digitale Angebot erweitert werden.

"Dabei geht es unter anderem um die verschiedenen Berufsgruppen des Tagebaues. Hier wollen wir zeigen, wie schwer die Arbeit war", sagte Scharf. "Ebenso soll in die Ausstellung das zu DDR-Zeiten weggebaggerte Dorf Gremmin eingebunden werden."

Auch Heiraten ist in Ferropolis möglich. "Das ist zum Trend geworden. Im Vorjahr wurden drei Ehen geschlossen. In diesem Jahr könnten es vier bis fünf werden. Es gibt bereits drei Voranmeldungen", sagte Scharf.

In Ferropolis bilden seit der Weltausstellung Expo 2000 drei ausgediente Tagebaubagger und zwei Absetzer die Kulisse für Konzerte. Die Geräte sind Zeitzeugen der ostdeutschen Industriegeschichte, mehrere hundert Tonnen schwer und bis zu 30 Meter hoch.

Seit 1958 wurden im damaligen Tagebau Golpa-Nord in 33 Jahren rund 70 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und 341 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Nach der Stilllegung 1991 begann die Sanierung.

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa, Alexander Prautzsch/dpa-Zentralbild/dpa

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