Gibt Opfern eine Stimme: Auschwitz-Überlebende Anastasia Gulej mit Ehrennadel ausgezeichnet
Magdeburg - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (69, CDU) hat die Auschwitz-Überlebenden Anastasia Gulej (98) mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Sie gebe seit mehreren Jahrzehnten "den Opfern des nationalsozialistischen Terrors eine Stimme", sagte Haseloff in seiner Dankesrede.
Als Zeitzeugin kläre sie auf, vermittle Wissen und schärfe unser Bewusstsein für Werte einer humanen Gesellschaft.
Gulej wurde nach Angaben der Staatskanzlei 1925 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine geboren. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und auf einen der Todesmärsche geschickt. Im KZ Bergen-Belsen wurde sie 1945 von britischen Truppen befreit.
Gulej führte laut Staatskanzlei in vielen europäischen Ländern Zeitzeugengespräche. Auch in Sachsen-Anhalt war sie seit 2012 jährlich und sprach vor Schulklassen. 2020 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
2022 flüchtete sie aus der Ukraine vor dem russischen Angriff und lebt seitdem in Bad Kösen (Burgenlandkreis).
Titelfoto: Bildmontage: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa, Julian Stratenschulte/dpa