In Sachsen-Anhalt streift ein Elch durch die Landschaft

Halle/Eberswalde - Über ein Jahr ist es her, dass in Sachsen-Anhalt ein Elch gesichtet wurde - nun streift nach Angaben eines Experten wieder eine Artgenossin durch das Land.

Laut einem Experten wurde ein Elch in Sachsen-Anhalt gesichtet. Von dem Jungtier gehe jedoch keine Gefahr aus. (Symbolbild)
Laut einem Experten wurde ein Elch in Sachsen-Anhalt gesichtet. Von dem Jungtier gehe jedoch keine Gefahr aus. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

"Das ist in Sachsen-Anhalt ein relativ seltenes Ereignis. Vor allem in Brandenburg, aber auch in Sachsen kommt das häufiger mal vor", sagte der Wildbiologe Frank-Uwe Michler von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung im brandenburgischen Eberswalde.

Eine Pilzsammlerin habe das weibliche Tier in der Dübener Heide im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fotografiert und die Aufnahme an die Mitteldeutsche Zeitung geschickt. Über diese sei das Bild, das demnach am Montag aufgenommen wurde, zu ihm gelangt. "Darauf ist eindeutig ein Elch zu sehen. Ein relativ junges weibliches Tier, vielleicht im zweiten oder dritten Lebensjahr."

Die Sichtung sei die erste in diesem Jahr und gleichzeitig die erste seit 2021 in Sachsen-Anhalt, so Michler. Es sei davon auszugehen, dass das Tier weiterziehe und dabei auch gesehen wird.

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"In Brandenburg sind bei uns in diesem Jahr bis jetzt sechs Meldungen eingegangen. Das heißt aber nicht, dass es sechs Tiere sind", so der Experte.

Elche in Brandenburg und Sachsen

In Brandenburg und Sachsen werden häufiger Elche gesichtet. (Symbolbild)
In Brandenburg und Sachsen werden häufiger Elche gesichtet. (Symbolbild)  © Ingolf König-Jablonski/dpa-Zentralbild/dpa

Elche scheuten den Konflikt, so Michler. Von den Tieren gehe also keine Gefahr aus. Sie bewegten sich meist allein und kämen meist von Osten. Es sei also davon auszugehen, dass der jüngst in Sachsen-Anhalt gesichtete Elch auch durch Brandenburg gelaufen ist.

In Sachsen-Anhalt seien auch frische Trittspuren von einem Elch gefunden worden, sagte Michler. Obwohl jüngst nur weibliche Tiere gesichtet wurden, seien es vor allem die männlichen Tiere, die einen starken Wanderungsdrang hätten und ab Ende August auf der Suche nach Reproduktionspartnern seien.

Ein Hoch an Elchsichtungen hatte es demnach in den Jahren 2018 und 2019 gegeben. Damals hatten fünf oder sechs Tiere brandenburgischen Boden betreten.

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Auch in Sachsen seien relativ viele Sichtungen dokumentiert worden. In den Folgejahren habe die Zahl jedoch wieder abgenommen. "Das kann mit dem Zaun an der Mecklenburgischen Grenze zu Polen wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu tun haben. Elche sind faul. Wenn sie keinen Druck haben, springen sie nicht über die Zäune - auch, obwohl sie es theoretisch könnten."

Stießen sie während ihrer Wanderung auf Hindernisse - beispielsweise Autobahnen - liefen sie einfach daran entlang, bis sich eine Möglichkeit zur Überquerung bietet.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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