Gefängnisneubau in Halle gescheitert? Jetzt rückt der Burgenlandkreis in den Fokus
Von Christopher Kissmann
Weißenfels/Halle (Saale) - Ein neues Gefängnis im Süden Sachsen-Anhalts muss her, doch anstelle des eigentlich geplanten Standorts in Halle-Tornau ist nun Weißenfels im Burgenlandkreis im Gespräch.

Eine Sprecherin des für Bau zuständigen Finanzministeriums in Magdeburg bestätigte auf Anfrage, dass es entsprechende Gespräche mit der Stadt gebe. Der Standort Weißenfels erscheine als gut geeignet, jetzt seien weitere Schritte vorzunehmen, hieß es.
2021 hatte das Land wegen absehbar ausufernder Kosten einen Gefängnisneubau in Halle gestoppt und später einen Bau an der A14 in Halle-Tornau geplant.
Die Justizvollzugsanstalt sollte dort 2029 in Betrieb gehen. Warum diese Variante nicht mehr favorisiert wird, blieb zunächst offen.
Landtagsabgeordnete aus den Reihen der schwarz-rot-gelben Koalition zeigten sich von dem angestrebten Standortwechsel überrascht.
Man werde eine Sondersitzung des Rechtsausschusses beantragen, um sich damit zu befassen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Guido Kosmehl, der Deutschen Presse-Agentur.
"Wichtig ist, dass wir dauerhaft einen JVA-Standort im Süden Sachsen-Anhalts haben, der den Anforderungen entspricht", so Kosmehl. "Alles, was den Bau einer JVA beschleunigt, findet meine Zustimmung."
Titelfoto: dpa/Soeren Stache