Führerscheinprüfung: Fast jeder Zweite fällt in Sachsen-Anhalt durch

Magdeburg - Es ist nicht nur eine theoretische Hürde: Immer mehr junge Menschen fallen bei der Führerscheinprüfung in Sachsen-Anhalt durch, vor allem in der Theorie. Fahrlehrer sehen dafür verschiedene Gründe.

In der theoretischen Führerscheinprüfung fallen in Sachsen-Anhalt immer mehr Menschen durch. (Symbolbild)
In der theoretischen Führerscheinprüfung fallen in Sachsen-Anhalt immer mehr Menschen durch. (Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa

Im vergangenen Jahr hat in Sachsen-Anhalt fast jeder zweite Fahrschüler die Theorieprüfung nicht bestanden. Wie die DEKRA als zuständige Technische Prüfstelle mitteilte, fielen im vergangenen Jahr fast 46 Prozent aller Prüflinge bei der theoretischen Prüfung durch. Im Jahr 2010 waren es lediglich 38 Prozent.

Seitdem hat sich der Anteil der Fahrschülerinnen und Fahrschüler, die bei der Theorieprüfung durchfallen, über die Jahre kontinuierlich erhöht. In allen Bundesländern, in denen die DEKRA die zuständige Prüfstelle ist, lag der Anteil der nicht erfolgreichen Prüfungen im Durchschnitt bei 45 Prozent.

Reiner Nuthmann, der Vorsitzende des Fahrlehrerverbands Sachsen-Anhalt, sieht die Probleme ebenfalls bei der Theorieprüfung.

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Vor allem bei Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt hätten, erkenne man Probleme. Teilweise dürfe die Prüfung zwar auch in der Landessprache gemacht werden, aber trotzdem seien die Regeln für jemanden, der nicht in Deutschland geboren sei, mitunter nicht ganz einfach.

Der gestiegene Migrationsanteil bei den Fahrschülern sei durchaus eine Erklärung für den stärkeren Anstieg vor allem bei denen, die durch die Theorieprüfung fielen.

Lernverhalten hat sich geändert

Bei den praktischen Prüfungen ist die Durchfallquote ebenfalls angestiegen, jedoch nicht ganz so stark wie bei den Theorieprüfungen. (Symbolbild)
Bei den praktischen Prüfungen ist die Durchfallquote ebenfalls angestiegen, jedoch nicht ganz so stark wie bei den Theorieprüfungen. (Symbolbild)  © Lars Penning/dpa

Hinzu komme noch, dass sich das Lernverhalten der jüngeren Generation verändert habe. Hier werde es daher im Laufe des Jahres auch Änderungen beim theoretischen Unterricht geben.

"Es gibt eine Modernisierung, von der man sich bessere Ergebnisse verspricht", sagte Nuthmann. Aber man müsse abwarten, inwieweit in der Fahrschule der Anteil der Online-Möglichkeiten steigen könne. Nicht in jeder Fahrschule in jeder Region gebe es schnelles Internet.

"Es ist, wie es ist", sagte Nuthmann. "Die Prioritäten haben sich teilweise auch verschoben, die Motivation spielt eine wichtige Rolle." So sei etwa auffällig, dass bei den Mofa-Führerscheinen und damit den jüngeren Fahrschülern die Durchfallquote besser sei als bei den Auto-Führerscheinen.

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Aus den Daten der DEKRA geht auch hervor, dass die Zahl der Führerscheinprüfungen deutlich angestiegen ist in den vergangenen Jahren. Waren es 2010 in Sachsen-Anhalt noch rund 38.000 Theorieprüfungen, lag die Zahl im vergangenen Jahr bei mehr als 46.000.

Auch bei den praktischen Fahrprüfungen ist der Anteil der Fahrschüler gestiegen, die durchgefallen sind - allerdings bei Weitem nicht so stark wie in der Theorieprüfung.

Hier waren es laut DEKRA im vergangenen Jahr 34,5 Prozent, die die Prüfung wiederholen mussten.

Titelfoto: Lars Penning/dpa

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