Fertigstellung der Autobahn 14 verzögert sich erneut
Seehausen/Wittenberge - Es geht zwar voran mit dem Bau der Autobahn von Magdeburg Richtung Ostsee. Viele Abschnitte liegen im Plan. Aber es gibt noch eine weitere Hürde.
Die Fertigstellung der A14-Nordverlängerung verzögert sich erneut. Zuletzt war von einer durchgehenden Befahrbarkeit der Strecke zwischen Magdeburg und Schwerin im Jahr 2027 die Rede.
"Das wird nicht zu halten sein", sagte Holger Behrmann, Projektleiter bei der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei ein noch ausstehender Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Wittenberge - Karstädt im Land Brandenburg.
Die Planungen für dieses letzte Stück der Nordverlängerung der Autobahn 14, für das noch kein Baurecht besteht, sollten bereits 2022 abgeschlossen sein. Nun ist von Anfang 2023 die Rede. Grund für die Verschiebung: Die öffentliche Erörterung der Bauunterlagen musste pandemiebedingt ein zweites Mal gestartet werden.
Auf einen neuen Termin, wann die A14 vollständig fertig sein wird, wollte sich Behrmann nicht festlegen. Das hänge davon ab, ob die Erörterung inzwischen planmäßig über die Bühne geht, eventuelle Veränderungen der Unterlagen erforderlich sind und der dann gefasste Planfeststellungsbeschluss rechtskräftig wird.
Eine mögliche Klage könnte weitere unkalkulierbare Verzögerungen bringen.
Zwischen Seehausen und Wittenberge läuft alles nach Plan
Gute Nachrichten hat der Projektleiter zu dem im Bau befindlichen Autobahnabschnitt zwischen Seehausen-Nord in Sachsen-Anhalt und dem brandenburgischen Wittenberge.
Die Arbeiten hier seien im Zeitplan. Die aktuellen Turbulenzen in den Lieferketten hätten sich bisher nicht auf die Materialversorgung für dieses Vorhaben ausgewirkt. Auch der Kostenrahmen habe sich noch nicht geändert.
Für die insgesamt knapp elf Kilometer lange Strecke sind rund 305 Millionen Euro veranschlagt. Etwa 170 Millionen Euro davon soll allein eine neue Elbebrücke bei Wittenberge kosten.
Mit einer Gesamtlänge von 1100 Metern (Vorland- und Strombrücke) ist die länderübergreifende Elbquerung, die längste Brücke der gesamten A14-Nordverlängerung. Sie führt durch ein ökologisch sensibles Gebiet und muss daher höchste Ansprüche an den Natur- und Landschaftsschutz erfüllen, wie es heißt.
Die bestehende Elbebrücke der Bundesstraße 189 bleibt erhalten. Derzeit laufen auf beiden Seiten des Flusses die Arbeiten zur Gründung der Pfeiler der Vorlandbrücke und der Widerlager. Die Fertigstellung ist im Jahr 2025 vorgesehen.
Die A14-Nordverlängerung, genauer gesagt der Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin, umfasst insgesamt 155 Kilometer. Baustart war 2011. Die 26 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern und 11 Kilometer im Land Brandenburg sind bereits befahrbar.
In Sachsen-Anhalt rollt auf knapp 14 von insgesamt 97 Kilometern der Verkehr. Hier sind alle weiteren Autobahnabschnitte im Bau.
Derzeit wird mit einer Investitionssumme für das Gesamtprojekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro gerechnet.
Titelfoto: Peter Gercke/dpa