Erste Hilfe in Gefahr! Landkreis kann Geld für überlebenswichtiges Fahrzeug nicht freigeben

Raguhn-Jeßnitz - Wer rund um Raguhn-Jeßnitz, genauer gesagt den Orten Priorau und Schierau, dringend medizinische Hilfe braucht, kann mit schneller Hilfe rechnen. Doch anders als in vielen anderen Orten kommt zur Ersten Hilfe in der Gemeinde nicht sofort ein Rettungswagen, immer häufiger sind es zunächst die Kameraden der Reanimations-Gruppe (REA-Gruppe) der Feuerwehr Priorau-Schierau.

Markus Mehlig (links), stellvertretender Gemeindewehrleiter der Feuerwehr Priorau-Schierau und Robin Bachmann, Leiter der sogenannten REA-Gruppe, mit der Ausrüstung, die sie für ihre Erste-Hilfe-Einsätze nutzen. Um das weiterhin tun zu können, benötigt die Feuerwehr ein neues Fahrzeug.
Markus Mehlig (links), stellvertretender Gemeindewehrleiter der Feuerwehr Priorau-Schierau und Robin Bachmann, Leiter der sogenannten REA-Gruppe, mit der Ausrüstung, die sie für ihre Erste-Hilfe-Einsätze nutzen. Um das weiterhin tun zu können, benötigt die Feuerwehr ein neues Fahrzeug.  © EHL Media/Lucas Libke

"Wir sind seit dem 6. Oktober 2023 im Einsatz, um den Rettungsdienst in Teilen des Gemeindegebietes bei zeitkritischen Einsätzen zu unterstützen", sagt der stellvertretende Gemeindewehrleiter Markus Mehlig.

Hintergrund sei, dass der nächste Rettungswagen, in Bobbau bei Bitterfeld-Wolfen, einen längeren Anfahrtsweg habe - oder es allerdings, bei anderen Einsätzen, zunächst gar keinen verfügbaren Rettungswagen gebe. Um unnötig lange Wartezeiten für Patienten mit lebensbedrohlichen Problemen zu verhindern, springen die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Priorau-Schierau ein.

Doch es gibt ein Problem: "Diese medizinische Erste-Hilfe-Aufgabe unterliegt nicht dem Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz", erklärt Mehlig.

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"Somit stehen zwar der Landkreis und die Gemeinde dem Vorhaben positiv gegenüber, können aber effektiv keine finanziellen Mittel freigeben. Die aktuelle Nutzung der Feuerwehrtechnik ist nur geduldet, da diese eigentlich für den Brandschutz vorgehalten werden muss."

Um die medizinischen Hilfeleistungen bestmöglich ausüben zu können, benötigen die Kameraden laut eigenen Angaben ein separates Einsatzfahrzeug. "Doch das gelingt einzig und allein mit Spendengeldern", so der stellvertretende Gemeindewehrleiter Markus Mehlig.

Feuerwehr hofft auf 40.000 Euro für neues Fahrzeug

Um das neue Gefährt zu kaufen, sind Spenden notwendig. 40.000 Euro erhoffen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. "Jeder Euro zählt", schreiben sie in den sozialen Netzwerken.
Um das neue Gefährt zu kaufen, sind Spenden notwendig. 40.000 Euro erhoffen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. "Jeder Euro zählt", schreiben sie in den sozialen Netzwerken.  © EHL Media/Lucas Libke

Ein Vorbild für diesen Weg der Ersten Hilfe gibt es bereits in Aken (Elbe). Dort hat sich eigenen Angaben zufolge aus 25 Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Aken eine spezielle AED-Gruppe gebildet.

AED steht für "Automatisch Externer Defibrillator". Die Kameraden, die sich dafür entschieden, in dieser Gruppe mitzuwirken, wurden durch Ausbilder des Deutschen Roten Kreuzes in Köthen in Erster Hilfe, Reanimation sowie der Bedienung der Trage des Rettungswagens geschult. Am 1. Dezember 2018 konnten sie sich erstmals einsatzbereit melden.

Gleiches will nun auch die Feuerwehr Priorau-Schierau schaffen. Aktuell hoffen die Kameraden auf rund 40.000 Euro für das neue Fahrzeug. Wer bereit ist, die Feuerwehrleute bei ihrem ehrenamtlichen Engagement zu unterstützen, könne seinen Wunschbetrag gerne über das Konto der Stadt Raguhn-Jeßnitz an die Kameraden spenden.

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Die aktuelle Bankverbindung lautet:

  • Stadt Raguhn-Jeßnitz
  • IBAN: DE85 1203 0000 1005 4124 30
  • BIC: BYLADEM 1001
  • Verwendungszweck: Spende Einsatzfahrzeug REA-Gruppe + Name und vollständige Adresse des Spenders

"Wir brauchen euch, jeder Euro zählt. Gemeinsam für Alle", ruft die Feuerwehr über die sozialen Netzwerke die Bürger zur Spende auf.

Titelfoto: EHL Media/Lucas Libke

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