Dessau-Roßlau will E-Scooter im Stadtgebiet einführen - mit gemischten Reaktionen
Dessau-Roßlau - Nach Magdeburg und Halle will die Stadt Dessau-Roßlau noch in diesem Frühjahr E-Scooter im Stadtgebiet zulassen.
Am Donnerstagabend wurde der Ausschuss für Stadtentwicklung über die Kooperations-Vereinbarung mit einem Anbieter aus München informiert. Demnach sollen bis zu 200 E-Roller im Stadtgebiet zur Verfügung stehen.
Es gibt keine festen Stationen. Allerdings soll der Vorlage zufolge das Abstellen der Fahrzeuge nur auf bestimmten Flächen in der Stadt möglich sein, an anderen Stellen werde die Beendigung des Buchungsvorganges verhindert. Für die kommenden zwei Jahre soll das Projekt als Probebetrieb laufen.
Spätestens im Mai soll es mit den neuen Rollern losgehen, hieß es im Ausschuss.
In Halle und Magdeburg hatte es zuletzt Streit über die Nutzung der E-Roller gegeben. Im Sommer vergangenen Jahres tauchten in der Landeshauptstadt die ersten Roller über Nacht ohne Genehmigung auf. Die Stadt hat inzwischen ein Nutzungskonzept unter anderem mit festen Standorten vorgelegt, über das in den kommenden Wochen im Stadtrat abgestimmt werden soll.
Halle hatte ebenfalls bereits im Sommer 2022 das Abstellen nur noch auf bestimmten Flächen erlaubt. Daraufhin brach die Nutzung der Fahrzeuge ein, wie ein Sprecher des Anbieters "Tier" erklärte. Statt 1200 Fahrten täglich würden derzeit nur noch rund 600 Fahrten registriert. Daraufhin sei die Anzahl der Scooter von 850 auf rund 500 reduziert worden.
E-Scooter-Einführung sorgt nicht überall für Freude
Auch in Dessau-Roßlau ist die Einführung der E-Scooter nicht unumstritten. Eiko Adamek (CDU), der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, kritisierte, dass es keine festen Stationen gebe. Trotz beschränkter Flächen befürchtet er, dass Roller auch in diesen Bereichen kreuz und quer abgestellt werden könnten.
Pläne zur Einführung von E-Rollern gibt es in Dessau-Roßlau bereits seit mehreren Jahren. 2021 war ein Probebetrieb wieder abgesagt, weil sich der damalige Anbieter aus dem Deutschlandgeschäft zurückgezogen hatte.
Titelfoto: Simon Kremer/dpa