Der Streit mit dem Partyvolk: "Und plötzlich sind 100 oder 200 Leute da!"

Halle (Saale) - Partymeilen in deutschen Städten sind zum Feiern und Spaß haben da. Doch wenn sich einzelne Menschen nicht an die Regeln und Gepflogenheiten halten, kann so ein Abend auch schnell mal eskalieren. Die "MDR Umschau" nahm sich dem Thema an.

Abends zieht es die jungen Menschen in Halle auf die Straßen. (Archivbild)
Abends zieht es die jungen Menschen in Halle auf die Straßen. (Archivbild)  © Imago / Steffen Schellhorn

In der Sendung werden verschiedene ostdeutsche Partyhochburgen in den Fokus gerückt. So sorgt neben der Dresdner Neustadt, dem Magdeburger Hasselbachplatz oder dem Postplatz in Plauen vor allem auch der August-Bebel-Platz in Halle (Saale) oft für Aufsehen.

Während in der sächsischen Landeshauptstadt sogenannte Nachtschlichter für Deeskalation ohne die Hilfe der Polizei sorgen, hat die Stadt Halle eine private Sicherheitsfirma engagiert, welche das Ordnungsamt unterstützen soll.

"Durch soziale Medien gibt es oft Verabredungen im Hintergrund, die wir nicht nachvollziehen können", erzählen die Einsatzkräfte in der Sendung. "Und plötzlich sind 100 oder 200 Leute da."

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An den Wochenenden ziehen die Securitymänner dann gemeinsam mit dem Ordnungsamt am August-Bebel-Platz ihre Runden, ermahnen die Menschen vor Ort vor allem zur Einhaltung der Nachtruhe. Allein im vergangenen Jahr hatte die Polizei hier 62 Einsätze verrichten müssen - die Hilfe wird also definitiv benötigt.

Doch bei den feiernden Leuten sorgt die erhöhte Sicherheitspräsenz nicht gerade für Euphorie: "Man hat das ständige Gefühl, überwacht zu sein", erzählt eine junge Frau. Ihr Begleiter stimmt ihr zu - "mehr Polizeipräsenz und mehr Einschränkung" könne nicht die ultimative Lösung sein.

Öffentliche Partys sorgen für Ärger bei den Behörden

Am August-Bebel-Platz in Halle (Saale) wird besonders an den Wochenenden viel gefeiert. (Archivbild)
Am August-Bebel-Platz in Halle (Saale) wird besonders an den Wochenenden viel gefeiert. (Archivbild)  © Imago / Steffen Schellhorn

Anna Rau, Geschäftsführerin des Deutsch-Europäisches Forums für urbane Sicherheit, kommt ebenfalls in dem Beitrag zu Wort und hofft auf gegenseitiges Verständnis: Einerseits sei es nachvollziehbar, dass Anwohner und Passanten sich ein erhöhtes Sicherheitsgefühl wünschen. Andererseits sei "feiern ein Bedürfnis", das besonders in jungen Jahren nicht zu stoppen sei.

Aufgrund der in fast allen Städten langsam, aber sicher verschwindenden Clubs und Kneipen, aber auch der rasant steigenden Getränke- und Eintrittspreise müssen sich die jungen Leute also wohl oder übel ihre eigenen Räume in der Öffentlichkeit schaffen.

So richtig zufrieden ist damit wohl niemand.

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Die komplette "MDR Umschau"-Folge seht Ihr im Stream in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: Montage IMAGO / Steffen Schellhorn

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