Von Nico Schimmelpfennig

Torfhaus - Der Harz ist um ein neues Ausflugsziel reicher. Ab jetzt hat der neue Harzturm in Torfhaus - der höchstgelegenen Ortschaft im Oberharz mit 812 Metern - geöffnet, allerdings erst mal nur "eingeschränkt".

Auf rund 65 Metern Höhe hat man einen herrlichen Blick über die Berge und Täler des Harzer Waldes. Auch auf den Brocken, der unmittelbar in der Nähe liegt, kann man einen tollen Blick werfen.

Der Harzturm wurde seit Mai 2021 gebaut. Eigentlich war die Eröffnung für das Frühjahr 2023 geplant, leider führten verschiedene Faktoren zu Verzug, wie Geschäftsführer Hannes Mairinger nun erklärte: "Es ist mein erstes Projekt, wo eine Planung bezogen nach Wetterdaten geplant wurde. Sie können sich sicher vorstellen, dass man bei Regen keine Rutsche schweißen kann, dazu muss es trocken sein."

Dennoch wurde das Projekt jetzt feierlich eingeweiht. Mairinger freute sich, gemeinsam mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (64, SPD) den Turm eröffnen zu können.

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"Die Tradition verpflichtet uns, etwas ganz Besonderes zu schaffen. Inmitten des Oberharzes erhebt sich jetzt der 65 Meter hohe Harzturm. Der Turm ist damit der höchste Turm in Holz-Stahl-Konstruktion in ganz Deutschland", so Mairinger.

"Der Tourismus hier im Harz geht kontinuierlich weiter voran. Das ist wirklich eine ganz erstaunliche Leistung. Dieser neue Harzturm wird ganz bestimmt ein weiterer großer Erfolg werden", so Stephan Weil.

"Ich bedauere es leider ein wenig, dass ich nicht die Jungfernfahrt auf der Rutsche machen darf und somit wieder die über 300 Stufen nach unten laufen muss", lachte der Ministerpräsident.

Über 10 Millionen Euro wurden in den Turm investiert. Das Land Niedersachsen fördert dieses Projekt zusammen mit dem Bund mit einer Summe von etwa 1,4 Millionen Euro.

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Der Turm selbst, bestehend aus einer hölzernen Turmschraube, imitiert einen hohlen, drehwüchsigen Baumstamm und wurde mit rund 100 Tonnen Holz zu einer spiralförmigen Holzkonstruktion verkleidet.

Die außergewöhnliche Architektur ist inspiriert vom österreichischen Architekten Dietmar Kaden und Tragwerksplaner Markus Lackner.

Auf dem Turm sorgt ein sogenannter "Skywalk" für Bauchkribbeln und ist nichts für schwache Nerven. Man kann über ein Glaspodest in schwindelerregender Höhe einen atemberaubenden Ausblick genießen.

Wer ganz schnell wieder nach unten will, der kann die Rutsche "Rasantia" nehmen. Auf einer Länge von etwa 110 Metern geht es mit 25 km/h wieder runter. Das Besondere daran sind die zusätzlichen magischen Sound- und Lichteffekte.

Der Harzturm hat ab jetzt täglich geöffnet - jedoch zunächst eingeschränkt. Aufgrund der Wetterlage in den vergangenen Tagen konnte die Erlebnisrutsche noch nicht vollständig montiert werden. Ebenfalls ist der Aufzug noch nicht fertiggestellt.

Daher werden während der Öffnungszeiten zwischen 10 und 16 Uhr jeweils zur vollen und zur halben Stunde Turmbesichtigungen durch einen Mitarbeiter mit Gruppen von maximal neun Personen zu Fuß durchgeführt. Das Mindestalter beträgt hierfür zwölf Jahre. Bei den Führungen können der Skywalk und die Aussichtsplattformen besichtigt werden.

In den kommenden Wochen wird der Harzturm dann mit der Rutsche und dem Aufzug vollständig betriebsbereit sein. Sobald der Fahrstuhl fertig ist, ist der Turm auch barrierefrei.

"Mit dem Harzturm haben wir für jedes Alter eine ganz besondere Attraktion geschaffen. Unsere Besucher werden die Schönheit unserer Region aus einer vollkommen neuen Perspektive entdecken", sagte Hannes Mairinger abschließend. "Wir freuen uns sehr, dass es jetzt endlich losgehen kann!"