Aufregung nahe Leipzig: Droht hier die große Acker-Vernichtung?
Von Anke Brod
Lützen - Themen wie Naturflächen-Erhalt oder die Förderung regionaler Landwirtschaftsprodukte sind gerade topaktuell. Für Lützen, Hohenmölsen, Teuchern und Weißenfels im Burgenlandkreis ist offenbar aber das Gegenteil geplant.
Hier sollen 450 Hektar bester Ackerboden einem interkommunalen Gewerbegebiet weichen. Betroffene Bürger brachten nun eine Petition gegen diese Pläne auf den Weg.
Das Papier richtet sich an den Landtag von Sachsen-Anhalt, den Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff (70, CDU), an den Kreistag des Burgenlandkreises (BLK) und Landrat Götz Ulrich (54, CDU) sowie an die betreffenden Bürgermeister und Stadträte.
"STOP zum Flächenfraß im BLK an B91/A9 – FÜR sinnvollen Stukturwandel", lautet der Titel des Aufbegehrens.
Zum Hintergrund: Der Burgenlandkreis ist vom Kohleausstieg betroffen, die Region unterliegt einem Strukturwandelprogramm. In diesem Zuge soll besagte Ackerfläche - gelegen an der A9 sowie der B91 - zur Ansiedlung von Industrie zweckentfremdet und somit versiegelt werden.
Agrargenossenschaften wehren sich gegen Vorhaben
"Verschwendete Ressourcen", heißt es dazu in der Petition. Stattdessen sollten bereits geschädigte Böden, Altlastenflächen und Industriebrachen zur Ansiedlung zukunftsträchtiger Gewerbe mit attraktiven Arbeitsplätzen herhalten.
Im Burgenlandkreis gibt es demnach einerseits die fruchtbarsten Agrarflächen, andererseits aber auch Areale mit kaum land- oder forstwirtschaftlichem Wert.
Die großflächige Versiegelung von bestem Ackerland führe indes zu Problemen bei der Entwässerung, dem Hochwasserschutz oder Grundwasserspiegel, lauten Begründungen gegen einen Industriestandort an der Stelle.
"Ganze Agrargenossenschaften stehen inzwischen gegen das Vorhaben auf", erläuterte die Lützener Stadträtin Dorothee Berthold (69) im TAG24-Gespräch.
Hier findet Ihr den Link zur Petition.
Titelfoto: Montage Anke Brod