Brand am Brocken: Feuerwehr stellt viele Forderungen!
Halberstadt - Im September bricht am Harzer Brocken ein Feuer aus. Die Löscharbeiten dauern einige Tage. Nun stellt die Feuerwehr Forderungen - nicht zum ersten Mal.
Nach dem Brand auf dem Harzer Brocken Anfang des Monats hat die dortige Feuerwehr bestehenden Forderungen Nachdruck verliehen.
Herumliegendes Totholz sei im Nationalpark "noch immer ein großes Problem" für die Einsatzkräfte, sagte der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse.
Außerdem kritisierte er, dass weder die Satellitenüberwachung noch die Waldbranddetektoren auf dem Brocken zuverlässig Brände erkennen würden.
Auch müsse für die Mitarbeitenden des Nationalparks eine "verbindliche Bereitschaft für die Brandbekämpfung" eingeführt werden.
Jene und weitere Forderungen hatte die Feuerwehr demnach bereits 2022 gestellt. Bislang seien sie jedoch "nur ungenügend umgesetzt" worden, der jüngste Brand habe alte Schwachstellen neu aufgedeckt, so Lohse.
Zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten
Das Totholz schränke die Bewegungsfläche für die Einsatzkräfte erheblich ein. So könnten nicht immer alle Brandstellen sofort durch Löschflugzeuge bekämpft werden.
In Zukunft müsse deshalb Totholz entnommen und in Risikogebieten sollten Totholz-Schneisen angelegt werden, sagte der Kreisbrandmeister.
Um Brände zuverlässiger erkennen zu können, müsse auch ein Waldbrandfrüherkennungssystem mit direkter Aufschaltung in der Rettungsleitstelle des Landkreises Harz eingeführt werden, forderte Lohse.
Zudem müsse ein Wasserreservoir mit mindestens 100.000 Litern im Nationalpark gebaut und neue, für Gleise geeignete Löschfahrzeuge angeschafft werden.
Darüber hinaus forderte Lohse, dass es zukünftig einmal im Jahr eine Großübung im Bereich des Nationalparks und anderen Gebieten unter Beteiligung aller Stabsstrukturen geben soll.
Nach dem Großbrand am Brocken war in der Politik in Sachsen-Anhalt eine Diskussion über mögliche Konsequenzen ausgebrochen. Dabei ging es um den Umgang mit Totholz sowie die Finanzierung der Kosten für die Löscharbeiten.
Titelfoto: Matthias Bein/dpa