Bis zu 450 Euro weniger pro Haushalt: Gaspreise in Sachsen-Anhalt könnten sinken
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt können Verbraucher auf sinkende Gaspreise hoffen. Mehrere Stadtwerke haben angekündigt, die Preise demnächst zu senken oder haben dies bereits getan.
Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Stadtwerken in Sachsen-Anhalt. In Dessau und der Lutherstadt Wittenberg wurden die Erdgaspreise bereits zum 1. September gesenkt, allerdings nur für Kunden in Sondertarifen.
"Nach den starken Schwankungen der Vorjahre sind die Preise an den Großhandelsmärkten insgesamt wieder gesunken", sagte der Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau, Dino Höll.
Faktoren wie ein milder Winter, geringerer Verbrauch und gut gefüllte Speicher wirkten sich preisdämpfend aus. Allerdings lägen die Preise noch nicht wieder auf dem Preisniveau vor der Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Krieges, erklärte eine Sprecherin der Stadtwerke Wittenberg.
Für Haushalte mit einem Verbrauch zwischen 18.000 und 20.000 Kilowattstunden könnten sich die Heizkosten nach Angaben der Stadtwerke um 320 bis etwa 450 Euro verringern.
Sachsen-Anhalt deutlich über dem Bundesschnitt
Die Stadtwerke in Sachsen-Anhalt folgen teilweise einem bundesweiten Trend, wie das Vergleichsportal Verivox mitteilte. Demnach geben bundesweit 41 Grundversorger an, ihre Preise zu senken, durchschnittlich um 10,6 Prozent. Acht Versorger hätten mitgeteilt, die Preise leicht zu erhöhen.
Allerdings sei das Preisniveau in der Grundversorgung mit durchschnittlich 14,2 Cent pro Kilowattstunde weiterhin sehr hoch, so das Vergleichsportal. Bei günstigeren Neukundentarifen könne eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden durch einen Wechsel im Jahr etwa 1060 Euro sparen.
"Die hohen Einkaufspreise während der Energiekrise wirken daher immer noch nach und machen die Grundversorgung vergleichsweise teuer", sagt Energieexperte Thorsten Storck von Verivox.
In Sachsen-Anhalt liege das Preisniveau mit 15,5 Cent pro Kilowattstunde Gas deutlich über dem Bundesschnitt. Ein entscheidender Faktor seien hier die vergleichsweise höheren Netzentgelte.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa