Bauernprotest in Sachsen-Anhalt: Verkehrschaos in Halle und Magdeburg erwartet
Magdeburg/Halle - Die Sparpläne für die Agrarbranche sollen geringer ausfallen als ursprünglich vorgesehen. Doch den Landwirten reicht das nicht. Am Montag droht in Halle und Magdeburg wegen Protesten ein Verkehrschaos.
Trotz angekündigter Nachbesserungen der Bundesregierung im Streit um Subventionen für die Agrarbranche wollen die Landwirte in Sachsen-Anhalt an den umfangreichen Protestaktionen am Montag festhalten.
"Es bleibt bei den Protesten", sagte der Präsident des Bauernverbands Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn (62), der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Die Vorschläge aus Berlin seien nicht tragbar, die Kürzungen müssten komplett zurückgenommen werden.
Damit drohen insbesondere in und um Halle und Magdeburg große Verkehrsstörungen. Man erwarte "erhebliche Einschränkungen im Straßenverkehr, welche Auswirkungen auf das gesamte Stadtgebiet sowie auf die angrenzenden Landkreise haben werden", teilte die Polizei in Halle mit.
Es müsse auch mit Behinderungen des öffentlichen Personennahverkehrs gerechnet werden.
Auch A14 soll mit Traktoren befahren werden
Laut Feuerborn, der für die CDU im Landtag sitzt, werden die Landwirte ab 7.30 Uhr unterwegs sein, zum Teil soll dafür auch die A14 genutzt werden. Es sei von jeweils mehr als 200 Traktoren in Magdeburg und Halle auszugehen.
Zudem würden sich auch Handwerksbetriebe mit ihren Fahrzeugen anschließen, so Feuerborn. In den beiden Städten beginnen die zentralen Kundgebungen 11 Uhr.
Die Spitzen der Ampelkoalition in Berlin haben angekündigt, auf die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft verzichten zu wollen.
Die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll gestreckt und in mehreren Schritten vollzogen werden. Den Landwirten geht das jedoch nicht weit genug. Sie wollen daher an den Protesten in der kommenden Woche festhalten.
Am Dienstag soll es beispielsweise auch weitere Aktionen in den Landkreisen in Sachsen-Anhalt geben. Der Deutsche Bauernverband hat zu einer Aktionswoche gegen die geplanten Kürzungen aufgerufen.
Am 15. Januar ist eine Großdemonstration in Berlin geplant.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa