Aufregung um Kita-Name "Anne Frank": Eltern sammeln Unterschriften für Namensänderung

Tangerhütte - In der altmärkischen Kleinstadt Tangerhütte (Landkreis Stendal) gibt es derzeit große Aufregung um eine geplante Namensänderung des Kindergartens "Anne Frank".

Anne Frank (†16) flüchtete während der Nazi-Diktatur aus Deutschland in die Niederlande. Ihre Erlebnisse schrieb sie in ein Tagebuch, welches später veröffentlicht wurde.
Anne Frank (†16) flüchtete während der Nazi-Diktatur aus Deutschland in die Niederlande. Ihre Erlebnisse schrieb sie in ein Tagebuch, welches später veröffentlicht wurde.  © Bildmontage: Insa Kohler/dpa, ANP/dpa

Die Geschichte der deutschen Jüdin Anne Frank (†16) lernt man hierzulande in der Schule kennen. Im Zweiten Weltkrieg, während der Nazi-Diktatur, flüchtete ihre Familie in die Niederlande. Später wurde ihr Tagebuch, in dem sie das Erlebte schilderte, veröffentlicht.

Vor allem aus Gründen der Erinnerungskultur wurden nach Ende des Krieges viele Einrichtungen nach ihr benannt.

So bekam auch ein Kindergarten in Tangerhütte bereits in den 70er-Jahren den Namen des Mädchens.

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Doch nach etwa 50 Jahren soll nun damit Schluss sein. Laut einem Bericht der Volksstimme hätte ein Kinderrat lieber den Namen "Weltentdecker".

In der aktuellen Zeit von Kriegen und steigendem Antisemitismus stößt dieses Vorhaben auf Unverständnis bei Eltern und Bürgern.

Grund der Namensänderung sei laut der Einrichtungsleiterin, dass der Name "Anne Frank" für Kinder schwer fassbar sei.

Eltern sammeln Unterschriften für Namensänderung

Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm (45, parteilos) steht hinter der geplanten Namensänderung. (Archivbild)
Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm (45, parteilos) steht hinter der geplanten Namensänderung. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Den Wunsch nach einem neuen Namen soll es zuletzt von einigen Eltern und den Mitarbeitern der Einrichtung gegeben haben. Momentan würde dafür eine Unterschriftenaktion stattfinden.

Weiterhin hätte sich die Kita in der Vergangenheit immer mehr für die Selbstbestimmtheit und Vielfältigkeit der Kinder eingesetzt.

Dies solle dann auch mit einem neuen Namen nach außen gezeigt werden, heißt es vom Bürgermeister Andreas Brohm (45, parteilos). Weltpolitische Ereignisse seien deshalb zweitrangig.

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Über den neuen Namen "Weltentdecker" sei aber noch nicht endgültig entschieden worden. Bei der Umbenennung gäbe es keinen Zeitplan und keinen Zeitdruck, heißt es in dem Medienbericht.

Das letzte Wort habe der Stadtrat, der schlussendlich darüber entscheiden müsse.

Titelfoto: Bildmontage: Insa Kohler/dpa, ANP/dpa

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