Agentur für Arbeit: Unternehmen sollen mehr Menschen mit Behinderung einstellen
Halle (Saale) - Trotz des Mangels an Arbeits- und Fachkräften finden Menschen mit Behinderung in Sachsen-Anhalt nur schwer einen Job in Unternehmen.
Hartnäckig hielten sich bei Arbeitgebern Vorurteile, bezogen auf das Leistungsniveau und den Kündigungsschutz, teilte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, am Montag mit.
Unternehmen würden aber Chancen bei der Personalplanung verpassen. Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind Behrens zufolge häufig gut qualifiziert und besonders motiviert.
Den Angaben zufolge hatten 2022 im Schnitt knapp 70 Prozent aller schwerbehinderten Arbeitslosen in Sachsen-Anhalteinen Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung. Bezogen auf alle Arbeitslosen im Land lag dieser Anteil mit 56 Prozent darunter.
Behrens verwies auf Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber. So stellten die Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt rund 99 Millionen Euro für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt und an Reha-Maßnahmen in diesem Jahr zur Verfügung.
Dazu gehören die technische Ausstattung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, die Aus- und Weiterbildung oder Zuschüsse für Arbeitgeber.
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