Abwanderung durch Rassismus in Sachsen-Anhalt: "Sind kein Einwanderungsland"
Magdeburg/Halle - Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen sieht Rassismus in der Gesellschaft als einen Grund dafür, dass Menschen mit ausländischer Herkunft Sachsen-Anhalt verlassen.
Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen hat den Wegzug von Menschen mit Migrationshintergrund aus Sachsen-Anhalt beklagt.
Von 180.000 Menschen mit ausländischer Herkunft lebe die Hälfte erst seit vier Jahren in Sachsen-Anhalt, sagte Geschäftsführer Mamad Mohamad dem Mitteldeutschen Rundfunk.
"Ich bin ja mittlerweile 28 Jahre hier. Ich gucke nach rechts und nach links: Ich finde niemanden, der mit mir gekommen ist, es sind alle weggezogen", so Mohamad.
"Es gibt eine Abwanderung, wir sind kein Einwanderungsland, wir sind ein Zuweisungsland in Sachsen-Anhalt."
Der Geschäftsführer forderte einen Blick auf die Ursachen. Eine Antwort sei, dass es "in einem großen Teil der Gesellschaft" in Sachsen-Anhalt Rassismus und einen Rechtsruck gebe, sagte Mohamad.
Dies zeige sich unter anderem am Mitgliederwachstum der AfD. "Ich finde das irgendwie ein bisschen beängstigend."
Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa