"Besoffener Hühnerhaufen": Polizist wegen Beleidigung von Frauen verurteilt!

Saarland - Ein Polizist ist im Saarland wegen Beleidigung schuldig gesprochen worden. Er soll Frauen bei einem Einsatz als "besoffenen Hühnerhaufen" betitelt haben. Dafür kassierte er eine Verwarnung sowie eine Strafe von 1000 Euro auf Bewährung.

Ein Polizist ist wegen seiner "Hühnerhaufen"-Beleidigung verurteilt worden. (Symbolfoto)
Ein Polizist ist wegen seiner "Hühnerhaufen"-Beleidigung verurteilt worden. (Symbolfoto)  © Marijan Murat/dpa

Der Saarländische Rundfunk (SR) berichtete über die Entscheidung des Amtsgerichts in Saarlouis. Was war passiert?

Vor knapp zwei Jahren soll der Mann zu einem Einsatz wegen Ruhestörung und häuslicher Gewalt nach Rehlingen gerufen worden sein. Dabei soll er vier Frauen mit Geflügel verglichen haben - was er jedoch bestritten habe. Er habe sich angeblich in einer unübersichtlichen Situation Gehör verschaffen wollen und die Anwesenden zur Ordnung gerufen.

Das Gericht entschied für die vier Frauen, die seine Äußerung bezeugten. Der Saarländer Cop will das Urteil jedoch nicht anerkennen und in Berufung gehen. Konsequenzen im Dienst drohen ihm zwar nicht, jedoch soll eine Beförderung wegen des schwebenden Verfahrens wohl ausgeschlossen worden sein.

Das Amtsgericht in Saarlouis verurteilte den Mann zu 1000 Euro Strafe auf Bewährung.
Das Amtsgericht in Saarlouis verurteilte den Mann zu 1000 Euro Strafe auf Bewährung.  © Oliver Dietze/dpa

Ein weiteres Verfahren wegen Beleidigung gegen die Hausbesitzerin sei wegen geringer Schuld eingestellt worden. Sie soll den verurteilten Polizisten als "Arschl***" bezeichnet haben.

"Es ist mir völlig unverständlich, wie im gleichen Sachverhalt eine wesentlich markantere Beleidigung zum Nachteil des Polizisten eingestellt wird, um ihn dann im gleichen Atemzug wegen eines wesentlich harmloseren Kommentars - den der Polizist obendrein vehement bestreitet - zu verurteilen", zitiert der SR den Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Rinnert (41).

Titelfoto: Fotomontage: Marijan Murat/dpa//Oliver Dietze/dpa

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