Land unter im Saarland! Mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter an einem Tag

Saarbrücken - Heftiger Dauerregen hat am Freitag im Saarland Überflutungen und Erdrutsche verursacht.

Wegen steigender Pegel muss auf den Straßen in Saarbrücken durchs Wasser gefahren werden.
Wegen steigender Pegel muss auf den Straßen in Saarbrücken durchs Wasser gefahren werden.  © Harald Tittel/dpa

Vereinzelt wurden an einem Tag Regenmengen von mehr als 100 Liter pro Quadratmetern gemessen.

In der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kommunen mussten Häuser wegen ansteigender Wassermassen evakuiert werden. Das Innenministerium sprach von einer "flächigen Hochwasserlage", wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege.

Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

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Bei den Städten sei die Lage angespannt in der Landeshauptstadt Saarbrücken, in Eppelborn, Neunkirchen, St. Wendel, Saarlouis und Merzig.

Mancherorts mussten Bewohner aus Wohnungen in vereinzelten Straßenzügen evakuiert werden.

Dauerregen-Warnung für Saarland und Rheinland-Pfalz gilt bis Samstag

Keller und Anwesen sind in der Unwetter-Region mittlerweile vollgelaufen.
Keller und Anwesen sind in der Unwetter-Region mittlerweile vollgelaufen.  © Harald Tittel/dpa

Vereinzelt seien auch Altenheime betroffen gewesen, etwa eines in Marpingen.

In Saarbrücken-Russhütte sei die Lage "brenzelig" gewesen, weil die Strömungsgeschwindigkeit so hoch war, dass die Feuerwehr abbrechen musste und Strömungsretter des Deutschen Roten Kreuzes angefordert wurden.

Bisher seien glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Freitagabend. 50.000 Sandsäcke aus der Landesreserve seien freigegeben.

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Es werde geprüft, ob man Hilfe aus umliegenden Bundesländern anfordern solle. Am späteren Abend sagte der Sprecher, die Lage sei nach wie vor angespannt: "Es ist noch lange nicht so, dass wir ans Aufräumen denken können."

Großschadenslage in Saarbrücken ausgerufen

Noch kann keine Entwarnung gegeben werden. Die Zufahrt zu einer überfluteteten Fischbachstraße musste sogar gesperrt werden.
Noch kann keine Entwarnung gegeben werden. Die Zufahrt zu einer überfluteteten Fischbachstraße musste sogar gesperrt werden.  © Harald Tittel/dpa

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden.

Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein.

Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen.

Auch in mehreren Straßen in Lebach (Kreis Saarlouis) verließen Menschen ihre Häuser wegen steigender Pegelstände, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.

"Wir haben überall Evakuierungen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. "Es regnet überall, landesweit."

Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen zu meiden.

Erstmeldung 10.41 Uhr, zuletzt aktualisiert: 23.00 Uhr

Titelfoto: Harald Tittel/dpa

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