Skandal an Elite-Hochschule: Demütigung, Sauf- und Erbrechens-Rituale?

Vallendar - Studierende der renommierten Privathochschule WHU - Otto Beisheim School of Management im rheinland-pfälzischen Vallendar stehen im Mittelpunkt eines handfesten Skandals. Kürzlich wurde enthüllt, dass es zu rituellen Saufgelagen und Demütigungen gekommen sein soll.

Die private Hochschule WHU - Otto Beisheim School of Management steht ein Mal mehr massiv in der Kritik.
Die private Hochschule WHU - Otto Beisheim School of Management steht ein Mal mehr massiv in der Kritik.  © Thomas Frey/dpa

Ein Bericht des "Spiegel" enthüllte die schockierenden Details, die teilweise sogar auf dem Hochschulgelände stattfanden. Ein trauriges Beispiel lieferte die Aussage eines anonymen Studenten, der offenbarte: "Ich habe an der WHU das Kotzen gelernt."

Bereits im Herbst 2020 fielen Erstsemester durch exzessives Partyverhalten auf. Obwohl einige dies als normales Verhalten junger Menschen abtaten, war die Situation für die ansässige Bevölkerung problematisch. Eine Onlinezusammenkunft sollte vermitteln, doch das Problem verschwand nicht gänzlich.

Zwar agierten die WHU-Studenten mit Noteinsätzen als First-Responder-Team und Charity-Veranstaltungen durchaus auch in positiver Art und Weise. Die Hochschule galt zudem als Kaderschmiede und Startrampe für Start-up-Ideen, aber eben auch als Ort für exzessive Partys.

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Ein Gerichtsverfahren enthüllte schockierende Details über einen Studenten, der Erstsemester zu massivem Alkoholkonsum drängte. Trotz vorheriger Warnungen seitens der Hochschule wurden unerwünschte Trinkgelage durchgeführt. Rektor Christian Andres (46) betonte die Nulltoleranzpolitik gegenüber solchem Verhalten.

Eskalierende Trinkgelage an Elite-Schule: Politik fordert Konsequenzen - Hochschule hinterfragt sich

Dort sollen rituelle Trinkgelage abgehalten worden sein, die regelmäßig eskalierten. (Symbolfoto)
Dort sollen rituelle Trinkgelage abgehalten worden sein, die regelmäßig eskalierten. (Symbolfoto)  © 123RF/jeka81

Der "Spiegel" berichtete über einen eigenen Slang an der WHU, der an Burschenschaftler erinnerte. "Rohrbruch" beschrieb das Trinken großer Mengen Bier bis zum Erbrechen, wobei das Erbrochene in einem "Papst" gesammelt wurde, der sogar auf dem Campus stand. Ein "Partyministerium" organisierte Feiern, die den Kreislauf aus Saufen und Demütigungen aufrechterhielten.

Die Hochschule betonte ihre Werte und distanzierte sich von solchem Verhalten. Trotzdem gestand sie begrenzte Einflussmöglichkeiten auf das Freizeitverhalten der Studierenden ein. Ein Hinweisgebersystem für sogenannte "Whistleblower" ermöglichte anonyme Meldungen von Missständen, doch bisher gab es nur wenige Meldungen und zumeist ohne Bezug zu Alkohol oder erzwungenem Verhalten.

Die WHU wolle am sogenannte Patensystem zur besseren Integration von Erstsemestern weiter festhalten, dieses jedoch überprüfen, um sicherzustellen, dass das eigentliche Ziel erreicht würde: den Einstieg ins Studium zu erleichtern und Exzesse zu verhindern. Politiker forderten derweil eine gründliche Untersuchung und klare Konsequenzen für die Verantwortlichen.

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Die WHU kündigte schließlich an, dass sie eine unabhängige Untersuchung einleiten würde, um die Vorwürfe gründlich zu prüfen. Der Rektor versprach volle Transparenz und Zusammenarbeit mit den Behörden.

Die Hochschule plane auch eine Überarbeitung ihrer Verhaltensrichtlinien und eine verstärkte Aufklärung über Verantwortung und Respekt gegenüber Mitstudierenden.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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