Verletzung der Menschenrechte: FDP-Chef Lindner fordert Aufschub für Nord Stream 2

Berlin/Hamburg - FDP-Chef Christian Lindner (42) hat ein Moratorium (Aufschub) für den Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gefordert.

Christian Lindner (42), Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP, spricht im Bundestag.
Christian Lindner (42), Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP, spricht im Bundestag.  © dpa/Michael Kappeler

"Solange in Russland grundlegende Menschen- und Bürgerrechte verletzt werden, können wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Davon sind auch Infrastrukturprojekte wie Nord Stream 2 betroffen", sagte er in einem Spiegel-Interview.

"Es sollte keine prinzipielle Absage, aber jetzt ein Moratorium geben."

Eine Fortsetzung des Baus von Nord Stream 2 sollte eng an die Interessen der Partner in der Europäischen Union und auch der Ukraine gebunden werden. Denkbar sei ein Sicherungsmechanismus.

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"Sollte Moskau der Ukraine den Hahn abstellen, müsste es automatische Konsequenzen bei Lieferungen via Nord Stream 2 geben. So würden einseitige Erpressungsversuche aus Moskau ausgeschlossen, zugleich würden wir die wichtige energiewirtschaftliche Kooperation erhalten."

Die Pipeline zwischen Russland und Deutschland ist fast fertig, es fehlen nur noch wenige Kilometer in dänischen und deutschen Gewässern.

Die USA wollen die Vollendung der Pipeline mit Sanktionen verhindern, auch einige osteuropäische Staaten kritisieren den Bau. Sie argumentieren, dass die Gasleitung Europa in eine zu große Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen bringe.

Die Baustelle der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 im Gewerbegebiet Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern).
Die Baustelle der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 im Gewerbegebiet Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern).  © dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Befürworter der Pipeline werfen den USA vor, nur ihr Flüssiggas besser verkaufen zu wollen.

Titelfoto: dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer, dpa/Michael Kappeler

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