Russischer Spionageflieger mit Nato-Codename "Coot-A" über Ostsee abgefangen
Rügen - Am Donnerstagmorgen ist ein Spionageflugzeug vor der Insel Rügen erspäht und in einem Nato-Einsatz erfolgreich abgefangen worden. Doch was hatte das mysteriöse Flugobjekt im Luftraum zu suchen und woher kam es?

Das "Combined Air Operation Center" der Nato hat um 9.14 Uhr "Aktivität im Raum Kaliningrad" bemerkt, wie die "Bild"-Zeitung erfahren haben will.
Zwölf Minuten später sei demnach Alarm am Luftwaffenstützpunkt Rostock-Laage in Mecklenburg-Vorpommern ausgelöst worden.
Um das unbekannte Flugzeug vor Eintritt in den deutschen Nato-Luftraum abzufangen, seien zwei Eurofighter gestartet, die um 9.45 Uhr ersten Radarkontakt mit dem Flugobjekt gemeldet hätten.
Es war ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs, wie die Bundeswehr mitteilte. Zudem habe das Flugzeug nicht auf Funksprüche reagiert, weshalb es eine erhebliche Gefahr für den zivilen Luftverkehr dargestellt habe.
Um 9.49 Uhr meldeten die Piloten ersten Sichtkontakt und identifizierten das Objekt als russisches Aufklärungsflugzeug des Typs Iljuschin Il-20M, dessen Nato-Codename "Coot-A" (Blässhuhn) lautet.
Russisches Spionageflugzeug über Deutschlands Küste kein Einzelfall?

Östlich von Rügen wurde "Coot-A" schlussendlich von den Eurofightern mehrere Kilometer weit bis zum Verlassen des Nato-nahen Luftraums begleitet.
Nur wenige Minuten habe es gedauert, bis das Spionageflugzeug aus Wladimir Putins (72) Luftwaffe abgezogen und in Richtung Kaliningrad selbstständig die Heimreise angetreten haben soll.
An den erfolgreichen Luftwaffen-Einsatz hätten die deutschen Piloten mit ihren Kampfflugzeugen dann sogleich einen Trainingsflug über der Ostsee angeschlossen.
Wie "Bild" aus Luftwaffenkreisen erfahren haben will, soll es sich bei dem Vorfall um keinen Einzelfall handeln. "Gelegentlich" würde es vorkommen, dass sich russische Spionageflugzeuge der deutschen Küste nähern würden.
Titelfoto: Bundeswehr